Neuer Herausforderungen für Gymnasiallehrer

Erheblicher Mehraufwand auf der einen, Stärkung der sozialen Kompetenz auf der anderen Seite: Die Rektoren der Gymnasien im Eifelkreis Bitburg-Prüm stehen der Integration von geistig Behinderten mit gemischten Gefühlen gegenüber.

Bitburg/Prüm/Neuerburg. (hsc) "Grundsätzlich halte ich eine ganze Menge davon, denn das gemeinsame Lernen stärkt die soziale Kompetenz", sagt Peter Pelz, Direktor des Regino-Gymnasiums in Prüm. Es bleibe allerdings die Frage, wie man mit heterogenen Lerngruppen umgehe. Denn ein Lehrer allein vor rund 30 Schülern könne das nicht leisten. Da gehörten dann "erhöhte Förderungsmöglichkeiten" dazu. Es sei aber alles machbar, wenn die Rahmenbedingungen stimmten.

Auch Kurt Metrich, Schulleiter des St. Willibrord-Gymnasiums Bitburg, sieht die Integration geistig behinderter Schüler positiv: "Es ist wichtig, dass man sich dieser Aufgabe stellt." Das entsprechende Material und geschultes Personal seien dafür aber eine Grundvoraussetzung. Denn es gibt "erhebliches Differenzierungspotenzial". Laut Metrich lernen am St. Willibrord-Gymnasium derzeit schon Schüler mit Behinderungen. Darunter auch autistische Kinder, die in der Lage seien, Abitur zu machen.

Günther Scheiding, Direktor des Eifel-Gymnasiums Neuerburg, sagt, er sei zwar grundsätzlich informiert worden, aber für eine Umsetzung fehlten noch wichtige Voraussetzungen und Informationen. Die Integration von geistig Behinderten könne er sich "nur schwer vorstellen", und sie funktioniere, wenn überhaupt, nur mit einem "erheblichen Mehraufwand". Dazu bedürfe es des Einsatzes von Förderlehrern, eventuell von Sozialarbeitern und Psychologen. Er hält es für sinnvoll, sich in Ländern zu informieren, die damit bereits Erfahrung haben.

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