Neuer Interessent für Pleite-Herberge
Für den Kauf des insolventen Hotel am Park in Stadtkyll (der TV berichtete) hat sich offenbar ein dritter Interessent ins Spiel gebracht. Insolvenzverwalter Oliver Brand und Unternehmensberater Andreas Becker haben erste Gespräche mit dem Geschäftsmann aus Dubai geführt.
Stadtkyll. Der nächste Bewerber, der gern einchecken möchte im bankrotten Hotel am Park: "Wir haben einen dritten Interessenten", bestätigt Insolvenzverwalter Oliver Brand aus Trier gegenüber dem TV.
"Er hat ein starkes Interesse zu kaufen", sagt Brands Partner, der Unternehmensberater Andreas Becker. "Ich bin froh, dass sich noch einer im Kreis dazugesellt hat." Er habe sich mit dem möglichen Investor bereits zu einer Besichtigung des seit zwei Jahren geschlossenen und erheblich heruntergekommenen Gebäudes getroffen.
Der Mann mache einen "sehr seriösen Eindruck". Seine wirtschaftlichen Verhältnisse habe man aber noch nicht eingehend überprüft, sagt Becker. Zumal der Kaufpreis von rund 1,4 Millionen Euro nur einen Teil der Gesamtinvestition darstelle: Um das Hotel wieder in Schuss zu bringen und in ein attraktives Haus zu verwandeln, werden voraussichtlich mindestens weitere fünf Millionen Euro benötigt.
Niederländer bekunden weiter Kaufinteresse
Der neue Interessent heißt Aladin el Zein und stammt aus dem Emirat Dubai. Er lebe seit längerer Zeit in Deutschland, sagt er, und betreibe unter anderem Geschäfte mit Restaurants und Antiquitäten. Für den Kauf und die anstehenden Investitionen wolle er sich mit Partnern aus Dubai zusammentun. In Kürze sei bereits ein Treffen mit einem möglichen Compagnon vorgesehen. Später wolle er das Hotel dann selbst betreiben: "Ich habe eine große Familie, ich mache das selber", sagt el Zein.
Trotzdem weiterhin im Rennen, sagt Becker, seien die beiden bereits bekannten niederländischen Interessenten: Allerdings habe bislang weder Frans Tol noch Joop van Bekkum eine Bankbestätigung über die Kaufsumme vorzuweisen. Beide seien jedoch weiterhin sehr am Kauf interessiert und dabei, eine Finanzierung für Erwerb und weitere Investitionen auf die Beine zu stellen. Tol und van Bekkum, sagt Ortsbürgermeister Harald Schmitz, seien nach wie vor gelegentlich im Dorf zu sehen - "aber mehr weiß ich nicht".
Der "dritte Mann" habe sich bislang noch nicht bei ihm vorgestellt. Was der Ortsbürgermeister unterdessen wieder einmal beobachtet hat, ist eine offenstehende Tür am angeschlossenen Freizeitbad "Vulkamar": "Ich weiß aber nicht, ob die aufgebrochen wurde oder durch heftiges Anlehnen aufgeht, so marode wie das da alles ist."
Eine Einschätzung darüber, wer von den drei Hotel-Interessenten am Ende das Rennen machen werde - sofern nicht noch weitere hinzukommen - kann Andreas Becker noch nicht abgeben: "Letztlich haben wir noch nichts Konkretes. Da wäre ich vorsichtig. Im Moment stehen daher alle auf der gleichen Stufe." Extra Traurige Historie: Das Hotel am Park und das Freizeitbad "Vulkamar" wurden 1992 eröffnet. Damals war die Bauherrin, die Wuppertaler "Centra", bereits fast pleite. Erster Konkurs: 1993. Das Haus blieb geöffnet, das Bad wurde eine Zeit lang verlustreich von der Ortsgemeinde betrieben. Diverse weitere Betreiber, Direktoren und Berater brachten das Hotel trotz ordentlicher Belegung immer wieder an den Rand des Ruins. Ergebnis: 2005 die zweite Insolvenz. Es folgte eine Neuausrichtung - und Anfang 2007 die nächste Pleite. Im Juli 2007 verfügte Insolvenzverwalter Oliver Brand die Schließung, im Jahr darauf wurde das Inventar versteigert. Seitdem verfallen Hotel und Bad zunehmend. (fpl)
