Neuer Markt statt Stallgebäuden

BITBURG. Nach dem Aldi-Markt in der Neuerburger Straße soll ein weiterer Supermarkt an der Einfallstraße entstehen. Bisher steht aber noch nicht fest, wer dort seine Waren feil bieten will.

 Noch stehen auf dem Hiller-von-Gaertringen-Gelände landwirtschaftliche Gebäude. Ein Projektentwickler will dort einen Einkaufsmarkt realisieren.Foto: Harald Jansen

Noch stehen auf dem Hiller-von-Gaertringen-Gelände landwirtschaftliche Gebäude. Ein Projektentwickler will dort einen Einkaufsmarkt realisieren.Foto: Harald Jansen

Innenstadtnah, verkehrsgünstig gelegen und völlig unentschlossen. So präsentierte sich jahrzehntelang das Gelände zwischen Neuerburger Straße, Rautenberg, Paulskreuz und B 51 als landwirtschaftlicher Betrieb mit viel grüner Wiese drumherum. Ursprünglich war das Gelände der Familie Hiller von Gaertringen 15 Hektar groß. Jahrelang klopften Kaufinteressenten bei den Landbesitzern an die Tür, jahrelang wollten die Besitzer ihren Grund und Boden nicht verkaufen. Vor drei Jahren hatte Discounter Aldi jedoch Erfolg mit seinem Kaufansinnen. Die Firma erwarb für einen stolzen Preis 7500 Quadratmeter und errichtete dort einen wohl einmaligen Markt, der wohl zum teuersten gehört, was Aldi je gebaut hat. Zur Neuerburger Straße hin zweigeschossig werden sollte der Markt nach Willen der städtischen Gremien. Für den Discounter, der es normalerweise eher flach und eckig mag, eine kleine Herausforderung. Angesichts der erwarteten Geschäfte aber dann doch keine schier unüberwindbare Hürde. Gemeinsam mit dem Neukauf-Supermarkt im Parkhaus Neuerburger Straße hat sich in Bitburgs Westen ein kleiner Kauf-Magnet entwickelt, der so etwas wie ein Gegengewicht zum Einkaufsparadies in der Südstadt geworden ist. Ging es am alten Edeka-Standort am Konrad-Adenauer-Platz eher gemächlich zu und fühlt man sich stellenweise an die 60er Jahre erinnert, so brummt der Laden im Parkdeck manchmal so sehr, dass sich die PKW der Kaufwilligen bis auf die Straße zurückstauen. Die Nähe zu den beiden Einzelhandels-Standorten sucht nun ein bisher noch nicht namentlich bekannter Supermarkt. Jürgen Kramp von der Projektstruktur GmbH aus Drolshagen möchte ein Konzept für die dem Parkhaus gegenüber liegende Fläche entwickeln. Es sei aber noch zu früh, Details einer möglichen Bebauung bekannt zu geben, sagt der Projektentwickler. Erst müssten die zuständigen Gremien der Stadt über das Vorhaben informiert werden. Das Interesse des möglichen neuen Nutzers an den Flächen im Bereich Rautenbergstraße/Neuerburger Straße scheint unterdessen groß zu sein. Anders als sonst in Bitburg üblich, wurde der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mit dem Ansinnen befasst. Einstimmig wurde dort der Aufstellung eines Bebauungsplans für den betreffenden Bereich zugestimmt. In diesem Plan soll die Fläche Kerngebiet der Einzelhandels-Ansiedlung sein. Normalerweise gehören solche Grundsatzbeschlüsse zu den originären Aufgaben des Bauausschusses. Der konstituiert sich aber erst am 15. September. In dieser Sitzung will der Projektentwickler seine Pläne konkretisieren. Möglich wird die Entwicklung des Gebietes erst dadurch, dass die derzeit noch existierende Hofstelle in absehbarer Zeit aufgegeben wird. Deshalb umfasst der aufzustellende Bebauungsplan neben der Freifläche im vorderen Bereich auch die Grundstücksteile, auf denen heute das Pächter-Haus und die landwirtschaftlichen Gebäude stehen. Ein mögliches Bau-Szenario zeigt unterdessen, wie auch weitere Flächen zwischen B 51 und Rautenbergstraße in Zukunft genutzt werden können. So ist geplant, den beim Bau eines Supermarkts anfallenden Erdaushub als Lärmschutzwall an der B 51 zu nutzen. Dieser Wall wäre eine wichtige Grundlage dafür, die Gesamtfläche des Grünlands oder Teile davon als Bauland nutzbar zu machen (der TV berichtete). Ohne Schallschutzeinrichtung wäre die Lärmbelastung in diesem Bereich vermutlich so hoch, dass das Land für Bauwillige nicht attraktiv wäre.

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