Neuer Platz dank Kyllburger Modell

BITBURG. Der kreisweit erste Kunstrasenplatz soll in Bitburg entstehen. Frühestens 2009 wird der Platz im Bereich des Stadions Ost entstehen.

Gerade im Winter ist die Situation in Bitburg angespannt. Dann stehen sich die verschiedenen Fußball-Teams fast schon auf den Füßen. Denn allein im Stadion Bitburg-Ost gibt es in der Stadt einen mehr oder minder bespielbaren Hartplatz. Der Hauptplatz, der Trainingsplatz sowie die Rasenplätze in Stahl und Mötsch sind dann ähnlich wie in den Sommermonaten gesperrt (der TV berichtete). Dieser Misere Abhilfe schaffen soll ein neuer Kunstrasenplatz. Der soll anstelle des bestehenden Tennenplatzes gebaut werden. FC Bitburg will Teil der Kosten tragen

Auf rund 440 000 bis 460 000 Euro schätzt die Stadtverwaltung Bitburg die Kosten für den Umbau des Platzes in einen Kunstrasenplatz mit den Maßen 105 x 53 Meter. Bis Ende des Jahres will die Verwaltung einen entsprechenden Förderantrag an das Land Rheinland-Pfalz für den ersten Platz dieser Art im Landkreis stellen. Die informelle Aufnahme in den Goldenen Plan 2007 sei bereits erfolgt, teilt die Verwaltung mit. Dieser Goldene Plan ist so etwas wie die Wunschliste im Sportstättenbau und Voraussetzung für die Gewährung von Zuschüssen. Wenn alles gut läuft, soll in den Jahren 2009 oder 2010 mit dem Bau begonnen werden. Spätestens dann ist auch die Mitarbeit des FC Bitburg gefragt, der derzeit hauptsächlicher Nutzer des Stadions ist. Mindestens zehn Prozent der Kosten will dann der Verein übernehmen, sagt Norbert Hugo, Erster Vorsitzender des FC. Er kann sich vorstellen, dass beispielsweise Mitglieder des Vereins die Bepflanzung des Geländes und die Platzumrandung übernehmen. Die mindestens knapp 50 000 Euro Eigenleistung will der Verein auch durch Rasen-Patenschaften zusammentragen. Dabei wird sich der FC Bitburg vermutlich am Kyllburger Modell orientieren. Dort wurde das Spielfeld in einzelne Felder aufgeteilt. Für jeweils 25 Euro konnte der Spender Pate für einen Quadratmeter des Rasens werden. Bei einer Platzfläche von 5565 Quadratmetern könnten die Gesamtkosten auf diesem Weg locker eingespielt werden. Die Notwendigkeit eines solchen ganzjährig bespielbaren Platzes liegt für Norbert Hugo klar auf der Hand. Allein der FC Bitburg stellt 15 Teams. Rund 200 Jugendliche neben den Senioren- und Damen-Teams - Tendenz steigend - jagen im wohl größten Fußballverein des Landkreises dem runden Leder hinterher. Gerade in der kalten Jahreszeit wird es auf dem Stadion-Nebenplatz eng, da auch die Stahler und Mötscher Trainingszeiten in Anspruch nehmen. Ausweichmöglichkeiten auf Hartplätze im Bitburger Umland gibt es keine. Der nächste Hartplatz ist in Speicher, wo sich bereits viele andere Mannschaften während der kalten Jahreszeit die Klinke in die Hand geben. Das hat für die Bitburger Fußballer Konsequenzen: "Teilweise enden die letzten Trainingszeiten abends erst um 22.30 Uhr", sagt der Erste Vorsitzende. Außerdem ist der überbeanspruchte Hartplatz innerhalb kurzer Zeit alljährlich in einem miserablen Zustand. Grund: In Spitzenzeiten drängeln sich bis zu vier Teams auf dem Platz. Für die Stadt ergibt sich durch den neuen Kunstrasenplatz ein finanzieller Vorteil. Die Unterhaltungskosten für den ganzjährig bespielbaren Platz sind deutlich geringer als für einen Rasen- oder Tennenplatz. Nach dem Bau eines Kunstrasenplatzes ist die Stadt übrigens noch nicht wunschlos glücklich. "Langfristiges Optimalziel für die vorhandene und dauerhaft zu erwartende Bedarfssituation in der Stadt Bitburg sind zwei ganzjährig bespielbare Plätze im Stadion Bitburg-Ost", heißt es in einem Schreiben der Stadtverwaltung.

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