Neuer Service: Regio-Radler-Bus kann ab Mai starten
Prüm/Arzfeld · Bis zuletzt wurde verhandelt, nun steht fest: Der 2009 ins Leben gerufene Radbus zwischen Prüm und St. Vith kann auch in diesem Jahr fahren. Pünktlich zum Sonntag, 1. Mai, nimmt er seinen Betrieb zwischen den beiden Städten auf.
Der Radbus und das liebe Geld: Beinahe hätte die Finanzierung der 2009 gestarteten Linie zwischen Prüm und St. Vith ein schnelles Ende beschert. Denn nach zwei Jahren hatte Busunternehmer Werner André angekündigt, die Verluste nicht mehr tragen zu können. Seine Firma betreibt den Bus in einem Gemeinschaftsverkehr zusammen mit der Rhein-Mosel-Verkehrs-GmbH (RMV). Die Folge: Das Angebot wäre eingestellt worden.
Um dieses Szenario abzuwenden, hatte der Prümer Verbandsgemeinderat im Frühjahr entschieden, den Betrieb mit bis zu 20 000 Euro zu unterstützen (der TV berichtete). So sollte sichergestellt werden, dass es den Bus weiterhin gibt. Gleichzeitig sollte mit der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld über eine Kostenbeteiligung gesprochen werden - mit Erfolg, die Arzfelder sind dabei. "Rund 2000 Euro sind da im Gespräch", sagt Bürgermeister Andreas Kruppert. "Das ist eine sehr, sehr sinnvolle Geschichte, die wollen wir unterstützen." Finanziert werden soll das aus dem allgemeinen Budget der Tourist-Information, dafür sollen andere Ausgaben zurückgestellt werden. "Das ist ja nur eine Brückenfinanzierung", sagt Kruppert. "Es ist wichtig, dass das Angebot weiterläuft", bestätigt Josef Freichels, Leiter der Tourist-Information Arzfeld.
Die öffentlichen Zuschüsse sollen aber kein Dauerzustand werden. Das Ziel ist, die Buslinie im nächsten Jahr in das Netz der Regio-Radler zu integrieren. Diese Radbusse verkehren bereits an einigen Stellen in der Region, etwa im Sauertal zwischen Bollendorf und Trier oder in der Vulkaneifel zwischen Gerolstein und Cochem. "Wir haben die Fühler ausgestreckt", sagt Jakob Weinand, der erste Beigeordnete der VG Prüm. Nun stehe man in Verhandlungen mit dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord in Koblenz.
Wie dieser mitteilt, sind die Regio-Radler als Dachmarke zu verstehen, deren Finanzierung unterschiedlich ist. Zum einen sind es reguläre Buslinien, die während der Radsaison mit einem Anhänger ausgestattet werden, um die Gäste und ihre Räder zu transportieren, etwa die Linie 500 zwischen Gerolstein und Cochem. Diese werden vom SPNV finanziert. Daneben gibt es Linien, die von Busunternehmen selbstständig angeboten werden und ohne öffentliche Zuschüsse auskommen.
Unabhängig vom Ausgang der Gespräche kann der Bus aber nun in diesem Jahr starten. Allerdings noch nicht über die Osterfeiertage, sondern erst eine Woche später, ab 1. Mai. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es eine kleinere Änderung: Der Haltepunkt in Üttfeld wird vorerst nicht mehr angefahren. "Da gab es in den vergangenen Jahren keinen Bedarf", sagt Freichels. Aber weil der Enztalradweg - der durch Üttfeld führt - in diesem Herbst asphaltiert wird, soll für das nächste Jahr geprüft werden, ob Üttfeld wieder in den Fahrplan aufgenommen werden kann.
Pünktlich zu Beginn der Radsaison ist auch einer der Höhepunkte des Radwegs wieder befahrbar: der Tunnel in Bleialf. Wegen der Fledermäuse wurde er den Winter über gesperrt, nun ist er wieder geöffnet.
Informationen zu den Regio-Radler-Bussen in der Region mit Strecken und Fahrplänen gibt es auf www.regio-radler.de