Neuerburger Einzelhandelskonzept weist Lücken auf

Mit einem Einzelhandelskonzept soll das Konsumangebot im Neuerburger Land analysiert und gleichzeitig ein Blick in die Zukunft gewagt werden. Der Entwurf ist aber lückenhaft und muss überarbeitet werden.

 Wie der Einzelhandel in der – hier vor zwei Wochen winterlich verschneiten – Stadt Neuerburg – und in anderen Orten der VG gegliedert ist, das erfasst das Einzelhandelskonzept. TV-Foto: Jens Klein

Wie der Einzelhandel in der – hier vor zwei Wochen winterlich verschneiten – Stadt Neuerburg – und in anderen Orten der VG gegliedert ist, das erfasst das Einzelhandelskonzept. TV-Foto: Jens Klein

Neuerburg. Wie ist es aktuell um den Einzelhandel in der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg bestellt? Wo sollten sich Geschäfte zukünftig konzentrieren? Und was passiert in den restlichen Gemeinden? Mit Hilfe eines Einzelhandelskonzepts können Fragen wie diese wohl bald beantwortet werden. Der VG-Rat hat ein solches Konzept bereits im März vorigen Jahres bei der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) in Auftrag gegeben (der TV berichtete). Das Ergebnis liegt nun in Form eines Entwurfs vor.

Der sorgt allerdings bislang für alles andere als Zufriedenheit: "Wir haben festgestellt, dass hier vor Ort wohl nicht so viel gemacht wurde", sagt der Körpericher Bürgermeister Winfried Horn. Stattdessen habe man anscheinend viel mit Statistiken gearbeitet und dabei manche Einzelhändler in der Verbandsgemeinde gar nicht erfasst. "Wir fühlen uns ein bisschen übergangen", sagt Horn.

Lücken im Entwurf der GMA räumt unterdessen auch die Verwaltung ein. So seien etwa die Grenzgänger nicht erfasst worden. Dadurch fiel die Kaufkraft der Bürger im Konzept deutlich niedriger aus, als sie es tatsächlich ist. Zudem erklärt man bei der VG, dass sich die Bürger bislang noch nicht aktiv an der Erstellung des Konzepts beteiligen konnten, was ursprünglich allerdings angekündigt worden war. Bevor das voraussichtlich 15 000 Euro teure Einzelhandelskonzept spätestens Mitte März erneut im Gespräch mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord sowie anderen Fachbehörden erläutert werden soll, wird es also an einigen Stellen überarbeitet. Zu den Inhalten des Konzepts will sich die Verwaltung vorher nicht äußern. Deshalb geben auch Neuerburgs Stadtbürgermeisterin Anna Kling sowie die Ortsbürgermeister von Mettendorf und Körperich, Paul Lentes und Winfried Horn, über allgemeine Aussagen hinaus noch keine Kommentare ab.

Klar ist jedoch, dass vor allem diese drei Orte im Fokus des Einzelhandelskonzepts stehen. Denn Körperich und Mettendorf sind als sogenannte Grundzentren besonders für die Nahversorgung mit Lebensmitteln zuständig, während sich im Mittelzentrum Neuerburg grundsätzlich der Einzelhandel konzentrieren soll. So sieht es zumindest das Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) vor, das auch ein wichtiger Grund für das Erstellen des Konzepts ist. Schließlich wird im LEP IV mehrfach die Existenz eines kommunalen Einzelhandelskonzeptes verlangt, um begründen zu können, weshalb an bestimmten Stellen neue Geschäfte entstehen oder bestehende erweitert werden sollen.

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