Plütscheid. (now) Die alte Schule ist nun endgültig Geschichte. Da, wo früher die Schüler des Ortes das große Einmaleins und die Rechtschreibung paukten, ist endlich Platz für die vielen Vereine, für die Jugend und für Dorffeste entstanden. Ortsbürgermeister Josef Kapell hat mitgezählt: "1800 Arbeitsstunden haben die Plütscheider hier abgeleistet - und diejenigen, die nicht aktiv helfen konnten, haben gespendet. Das ist mehr als in Ordnung."

Das alte Schulgebäude wurde entkernt - aus zwei Klassenräumen und dem ehemaligen Flur wurde ein großer Saal, die alte Pausenhalle ist nun der Eingangsbereich. Wichtig war es, "barrierefrei" zu bauen - die unterschiedlichen Ebenen im Haus wurden dazu auf ein Niveau gebracht und auch eine behindertengerechte Toilette eingebaut. Auch Nachhaltigkeit war ein Thema: Das alte Gebäude erhielt nicht nur eine Wärmedämmung, die Plütscheider entschlossen sich auch dazu, eine Pellets-Heizung einzubauen. Das funkelnagelneue Gebäude wird seit der Einweihung Anfang Mai schon rege genutzt, und Bürgermeister Kapell freut sich: "Wir haben relativ viele Vereine für eine 340 Einwohner zählende Gemeinde. Alle nutzen das neue Haus, und alle sind zufrieden."

Unvollendet sind noch der Jugendraum im Keller und die ehemalige Lehrerwohnung im Dachgeschoß, aber mit der Fertigstellung wollen sich die Bauherren etwas Zeit lassen: "Nach der langen Bauzeit ist ein bisschen Müdigkeit ja normal", sagt Josef Kapell, "außerdem haben die Leute zu dieser Jahreszeit auch genug mit ihren eigenen Grundstücken zu tun."

Nicht nur ein neues Dorfgemeinschaftshaus, auch ein neues Wappen ziert nun den Ort Plütscheid. Fünf Eicheln, zwei Eichenblätter und das Antoniuskreuz symbolisieren die fünf Ortsteile, den Waldreichtum der Gemeinde und eben Antonius, den Patron der örtlichen Kirche.