Neues Geld für alte Mauern

Die Ortsgemeinde Kerschenbach ist ins Dorferneuerungsprogramm des Landkreises Vulkaneifel aufgenommen worden. Die Bürger können von jetzt an Fördergeld für Projekte beantragen, bei denen prägende Bausubstanz erhalten wird.

 Das Kapellen-Projekt ist beschlossen, sagt Ortsbürgermeister Walter Schneider. Probleme bereitet aber die Straße. TV-Foto: F.-P. Linden

Das Kapellen-Projekt ist beschlossen, sagt Ortsbürgermeister Walter Schneider. Probleme bereitet aber die Straße. TV-Foto: F.-P. Linden

Kerschenbach. (fpl) Den Dorfcharakter bewahren, regionale Baukultur pflegen und zugleich die Ortsgemeinden als Räume zum Leben und Arbeiten erhalten: Das sind die Ziele bei der Dorferneuerung im Landkreis Vulkaneifel.

Das Land stellt dafür Fördergeld bereit - und fachliche Beratung: In Kerschenbach liefert sie Planer Erik Böffgen, der mit der Ortsgemeinde ein Erneuerungskonzept entwickelte.

Es ist die Voraussetzung dafür, dass die Bürger von nun an bei der Kreisverwaltung in Daun Anträge anfordern können. Für jedes Vorhaben, bei dem prägende Bausubstanz erhalten bleibt, werden bis zu 30 Prozent der Ausgaben bereitgestellt, die Höchstsumme beträgt 20 452 Euro. Wer zudem Arbeitsplätze schafft oder die Versorgung im Dorf mit Dienstleistung und Waren verbessert, kann maximal 40 903 Euro erhalten.

Allerdings muss der Antrag frühzeitig eingehen: Projekte, die vor der Bewilligung in Angriff genommen wurden, können nicht mehr berücksichtigt werden.

Orts- und Pfarrgemeinde bereiten schon zwei Anträge vor: "Die sind demnächst auf dem Weg", sagt Ortsbürgermeister Walter Schneider (SPD). Die Pfarrei wolle den Platz vor der Kapelle sanieren und mit eifeltypischem Basaltpflaster belegen. Dazu müssten jedoch viele Vorarbeiten geleistet werden, darunter der Einbau von Drainagen, ein Schutz des Kapellenfundaments und der Stützmauer gegen die Feuchtigkeit. 24 000 Euro soll alles kosten. Die Gemeinde hofft nicht nur auf Landesförderung, sondern auch auf viel Eigenleistung.

Man plane außerdem eine Unterhaltungsmaßnahme am Friedhof, sagt Schneider: Der alte Holzzaun müsse dringend durch einen neuen, stabileren ersetzt werden: "Die Wildschweine stehen schon dahinter." Auch hier kommt Hilfe aus dem Dorf: "Das erledigen wir alles in Eigenleistung. Und Schmied Karl-Josef Harings macht das neue Tor."

Zwei Projekte, viel Eigenleistung



Apropos Kapelle: Auch für eine der mittlerweile durch ein neues Geläut ersetzten alten Glocken (der TV berichtete) haben die Kerschenbacher Verwendung gefunden - als Totenglocke auf dem Friedhof. Auch dabei helfen Bürger: Andreas Zierden und Jakob Schneider werden ein Gerüst für die Glocke bauen, die Konstruktion übernahm Architekt Matthias Dimmer aus Stadtkyll.

Schneider verweist allerdings auch auf ein Problem, das viele derzeit noch an der Umsetzung ihrer Vorhaben hindere: die lädierte Ortsdurchfahrt. "Da sind wir zwar im Bedarfsplan. Aber das kann noch dauern. Deshalb wartet jetzt jeder mit seinen Maßnahmen, weil er damit rechnet, dass später sein Hof wieder aufgerissen wird."

Schneider will nach Karneval eine Bürgerversammlung einberufen, um über diese und andere Fragen im Rahmen der Dorferneuerung zu informieren. Er stehe aber bereits jetzt als Ansprechpartner bereit, unter Telefon 06597/4242. Das Gleiche gelte für Karl Müller von der Bauverwaltung der Verbandsgemeinde Obere Kyll (06597/16122). "Die Leute können versichert sein, dass wir jedem weiterhelfen", sagt der Ortsbürgermeister.

Wer weitere Fragen zur Dorferneuerung hat, kann sich außerdem an die zuständigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung Vulkaneifel wenden: Markus Kowall ist erreichbar unter Telefon 06592/933-325 und der E-Mail-Adresse markus.kowall@vulkaneifel.de. Manfred Simon informiert unter der Durchwahl 06592/933-218 oder per E-Mail unter folgender Adresse: manfred.simon@vulkaneifel.de

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