Neues Geld, neue Hoffnung

STADTKYLL. Nächste Runde, neue Hoffung: Die Appartement-Eigentümer im "Hotel am Park" haben kurzfristig beschlossen, dem Haus mit einer kräftigen Finanzspritze über die Runden zu helfen.

Der Alarmruf von Insolvenzverwalter Hans A. Brauer (TV vom 25. April) wurde erhört: Die erneute Rettung für das angeschlagene Stadtkyller "Hotel am Park" zeichnet sich ab - dank einer großzügigen Gabe der Appartement-Eigentümer. In einer kurzfristig einberufenen Versammlung haben die Eigner beschlossen, weiteres Geld zur Verfügung zu stellen. Brauer: "Die Eigentümer haben zwar rechtlich nichts damit zu tun, aber sie wollen sich engagieren, damit es weitergeht." Die erhoffte Unterstützung für das gefährdete Haus kommt damit also aus eigenen Reihen, nachdem sich kein Fremdinvestor ausfindig machen ließ. "Der Start ist gesichert"

Pro Kopf sollen 2500 Euro beigesteuert werden. Insgesamt, so viel verrät Brauer, sei dabei "eine sechsstellige Summe" zusammengekommen. Vorige Woche wurde zudem die gesellschaftliche Umstrukturierung per Vertrag besiegelt: "Ich übertrage den Geschäftsbetrieb von der Betriebsgesellschaft auf die Haus am Park Verwaltungs-GmbH", berichtete Brauer. Die GmbH ist persönlich haftende Komplementärin der Immobilien-KG. Dieser gehören die Gebäude-Teile außerhalb der 90 Appartements: Empfang, Restaurant, das Freizeitbad "Vulkamar" und weitere Infrastruktur. Die GmbH wird die Geschäfte zum 1. Juni von der insolventen Betriebsgesellschaft übernehmen, die dann erlischt. Hans A. Brauer: "Jetzt ist die Immobiliengesellschaft weitgehend auch für den Betrieb des Hotels zuständig." Damit sei zudem von bisher drei Unternehmensträgern einer weggefallen. "Und das war ja auch von verschiedenen Seiten so gewünscht." Unterdessen laufen die Planungen, das Haus in ein Familienhotel umzuwandeln (der TV berichtete), weiter: "Das soll so durchgezogen werden", bestätigt Brauer. "Dazu wird dann noch ein bisschen Geld nötig sein." Das aber sei Sache der neuen Betreiber und ihrer Banken. Der Start in die Zukunft als "Familotel" sei jedenfalls gesichert. Die vorerst letzte Hürde muss am 13. Juli genommen werden: Für diesen Tag ist eine Versammlung der Gläubiger angesetzt. Zu denen zählen die Bundesagentur für Arbeit (sie streckte für drei Insolvenz-Monate die Gehälter vor), das Finanzamt, die Banken und die Lieferanten. Wenn von dort grünes Licht kommt, ist das Haus zunächst gerettet. Der bisherige Interims-Manager Karl-Heinz Göb wird allerdings von Bord gehen - auf eigenen Wunsch: "Er hat von vornherein sein Engagement zeitlich begrenzt", sagt Brauer, "ab Herbst hat er eine anderweitige Beschäftigung.""Es sieht nicht schlecht aus"

Göb will aber die Umwandlung ins "Familotel" noch begleiten. Und er geht nicht ohne den ausdrücklichen Dank an die rund 50 Mitarbeiter, die alle übernommen werden sollen - immerhin hätten diese sehr schwere Zeiten hinter sich: "Dass sie gerade jetzt so zum Haus gestanden haben ist wirklich bemerkenswert", sagt er. Ein Nachfolger für Göb ist noch nicht benannt. Drei Kandidaten, so heißt es aus den Reihen der Verwaltungs-GmbH, würden derzeit "auf Herz und Nieren geprüft". Spätestens im September soll die Entscheidung über den neuen Direktor gefallen sein. Vor allem, sagt Göb, wolle man gewährleisten, dass der neue Chef das Familien-Konzept in gewünschter Form verwirklicht: Das Angebot an Kinderbetreuung soll erheblich ausgebaut werden, die großen Zimmer (38 Quadratmeter) sollen Trennwände und Kinderbetten erhalten. Alles in allem will man in den kommenden drei Jahren dafür - und für eine kostensparende Haustechnik - rund 600 000 Euro ausgeben. Der Mai hat dem Hotel inzwischen gute Zahlen beschert, auch für den Juni zeichnet sich eine ordentliche Belegung ab: "Es läuft gut", sagt Brauer. "Durch die vielen Feiertage hatten wir eine gute Auslastung. Es sieht nicht schlecht aus."

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