Neues Haus für die kleinen Riesen

Jünkerath · Mit einem Festakt ist die Kindertagesstätte St. Antonius in Jünkerath eingeweiht worden. Zwei Jahre hat es gedauert, bis der Neubau für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren fertig und der Altbau saniert war.

Jünkerath. Es wurde gestritten, es wurde prozessiert, gebangt, geplant und gehofft, doch die Mühen haben sich letztlich gelohnt - mit einem Festakt konnte nach zwei Jahren Bauzeit und jahrelangen Planungen die erweiterte Kindertagesstätte Sankt Antonius in Jünkerath eröffnet werden. Die Einrichtung wurde um einen Neubau vergrößert, der Altbau innen saniert.
Im Außenbereich stehen weitere energetische Sanierungen an der alten Fassade an. "Das Gröbste ist aber jetzt geschafft", stellt Dany Tekstra, seit Frühjahr 2013 die vertretende Leiterin der Kindertagesstätte, erleichtert fest. "Es war ein langer, manchmal schwieriger Prozess, wir können nun aber wohl alle stolz auf das Ergebnis sein", ergänzt Jünkeraths Ortsbürgermeister Rainer Helfen. Er sei zuversichtlich, dass auch die noch bestehenden Probleme bei der energetischen Sanierung des Altbaus bald gelöst werden könnten. "Die Bausubstanz und Bauphysik bereiten uns noch etwas Sorgen bei der Planung."
Auch Landrat Heinz-Peter Thiel ist zufrieden mit dem Erreichten: "Es gab Momente, wo wir wirklich lange überlegen mussten, wie wir das Ganze nur finanziert bekommen. Es ist eine große Investition, aber die Errichtung des Neubaus und die Sanierung des Altbaus sind gut überlegt worden. Gemeinsam haben wir es geschafft"
Im Herbst 2009 begannen in Jünkerath die Planungen zur dringend benötigten Erweiterung. Der gesetzliche Anspruch von Eltern auf eine Betreuung ihrer Kinder schon ab dem ersten Lebensjahr und die Schließung des Kindergartens in Esch machten einen Ausbau unvermeidbar.
Zunächst wurde das Projekt nicht von allen beteiligten Ortsgemeinden unterstützt. In Gönnersdorf, Schüller, Esch und Feusdorf weigerte man sich zunächst, dem Ausbau zuzustimmen (der TV berichtete). Weil aber auch Kinder aus Jünkeraths Nachbargemeinden die Kita besuchen und sich die Orte an der Finanzierung beteiligen müssen, war eine Zustimmung zwingend nötig.
Zu spät sahen sich die Gemeinden, die sich an dem Projekt finanziell beteiligen müssen, mit einbezogen. Man einigte sich und gleich stand der nächste Streit vor der Tür. Der Kreis Vulkaneifel beteiligte sich nicht wie erhofft mit etwa 130 000 Euro an den zunächst auf rund 700 000 Euro geschätzten Kosten, sondern kündigte an, nur 65 000 zahlen zu wollen. Man zog vor Gericht, die Klage der Gemeinden scheiterte.
"An der Zuschussfront bewegte sich dann aber doch einiges. Gelder aus dem Konjunkturprogramm, Fiskalmittel des Bundes und Landesmittel wurden zugesagt. Im Großen und Ganzen sind wir mit unseren Krediten dann ausfinanziert", sagte Helfen.
Kosten nur geringfügig gestiegen


Bisher seien aufgerundet 776 000 Euro aufgewendet worden, sagte der Jünkerather Ortschef. Der Landkreis Vulkaneifel beteilige sich voraussichtlich mit 68 025 Euro, das Land Rheinland-Pfalz mit 143 000 Euro und der Bund mit 446 095 Euro und elf Cent. "Wir bekommen also 657 120 Euro an öffentlichen Zuschüssen. Den Rest haben wir über Kredite finanziert. Der Kostenrahmen ist aufgrund der jährlichen Kostensteigerung nur geringfügig überschritten", sagt Jünkeraths Ortschef.
Während die zweijährigen Bauarbeiten von den Kindern neugierig verfolgt wurden, stellte das Projekt für die Mitarbeiter der Kita eine zusätzliche Belastung dar. "Besonders die Sanierung des Altbaus war für uns anstrengend", räumt Dany Tekstra ein. "Für die Kinder wiederum war aber jeder Tag ein kleines Abenteuer in der eigenen Kita. Sie verfolgten gebannt jeden weiteren Arbeitsschritt mit", sagt sie.Extra

Die Kindertagesstätte St. Antonius stellt aktuell 110 Plätze zur Betreuung von Kindern ab dem ersten Lebensjahr zur Verfügung: 75 Plätze entfallen auf drei Regelgruppen zur Betreuung von Kindern ab drei Jahren, 25 Plätze stehen in einer sogenannten geöffneten Gruppe zur Verfügung und zehn Plätze für Kinder ab dem ersten Lebensjahr. Die Kinder werden von elf fest angestellten Mitarbeitern betreut, zuzüglich einer Hauswirtschafterin und drei Reinigungskräften. aff

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