Neues Kreuz für die Leiden Christi

Wallersheim · Nur noch wenige Tage, dann ist die große Premiere der Passionsspiele in Wallersheim. Im vergangenen halben Jahr haben die 100 Laienschauspieler intensiv darauf hingearbeitet. Nun gehen die Vorbereitungen in die Endphase.

 Auch Jesu Weg zur Kreuzigung wird von den Laiendarstellern der Wallersheimer Passionsspiele in allen Details dargestellt. Foto: Veranstalter

Auch Jesu Weg zur Kreuzigung wird von den Laiendarstellern der Wallersheimer Passionsspiele in allen Details dargestellt. Foto: Veranstalter

Wallersheim. "Alle Darsteller können es kaum noch erwarten, dass es endlich losgeht", sagt Passionsspiel-Organisator Hans Fomin. Seit Oktober haben die 100 Akteure Szenen geprobt, Texte gelernt und Kostüme anprobiert. 70 von ihnen haben eine Sprechrolle, die meisten waren bereits bei den Passionsspielen 2008 dabei. "Aber wir haben auch 20 neue Darsteller integriert", sagt Fomin.
Nun geht es bei den Vorbereitungen in die Endphase. Die Kirchenbänke wurden ausgebaut, stattdessen haben Helfer eine gestufte Tribüne installiert. 350 Zuschauer passen in die kleine Pfarrkirche St. Nikolaus in Wallersheim, inklusive der Plätze auf der Empore, die mitgenutzt wird. "Die Stühle bekommen wir von der Graf-Salentin-Schule in Jünkerath gestellt", sagt Fomin.
Eine neue Bühne


Im Altarraum wurde in diesem Jahr eine neue Bühne maßgefertigt eingebaut, die nahezu jeden Zentimeter Platz ausnutzt. Auch die Vorhänge an den Wänden sind neu, sagt Fomin. Rund 20 000 Euro hat die Gruppe in die neue Bühnenausstattung investiert. Das Geld stammt aus Einnahmen früherer Aufführungen und von Sponsoren.
Mittlerweile gibt es auch einen Ersatz für die wohl wichtigste Requisite des ganzen Stücks - das Kreuz, an das Jesus (gespielt von Meinrad Bohn oder Günter Kreten) zum Schluss geschlagen wird. "Das alte stammt noch von der Premiere von 1987, das hat mittlerweile arg gelitten", sagt Fomin. Deshalb habe man ein neues anfertigen lassen.
Auch um die Kirche herum haben die Passionsspieler das Gebäude an ihre Bedürfnisse angepasst und Räume angebaut, in denen sich die Laienschauspieler umziehen können. Außerdem werden dort die Kostüme gelagert. Was aus Stoff ist, haben sie in den vergangenen Jahren alles selbst nach historischen Vorbildern handgenäht. Nur die Rüstungen der römischen Soldaten sind gekauft worden.
Fomin legt dabei höchsten Wert auf historische Genauigkeit, schließlich soll keiner der Darsteller mit einem Piercing oder einer Armbanduhr auf der Bühne stehen.
Insgesamt 15 Aufführungen sind zwischen dem 23. Februar und dem 29. März geplant, immer freitags, samstags und sonntags. "Rund die Hälfte der Karten sind mittlerweile weg", sagt Fomin. Viele der Gäste kommen dabei aus dem Nachbarland Nordrhein-Westfalen in die Eifel. "Aber gerade heute habe ich auch Karten nach Freiburg verschickt." Ausverkauft sei bislang lediglich die Aufführung am 10. März, für alle anderen Termine seien noch Karten zu bekommen. Diese müssen aber im Vorverkauf erworben werden. "Wir machen keine Abendkasse, das schaffen wir zeitlich einfach nicht", sagt Fomin.
Für die Premiere hat sich Weihbischof Helmut Dieser angekündigt.
Karten sind für 15 Euro (10 Euro für Kinder bis 15 Jahre) im Internet unter www.passionsspiele-wallersheim.de sowie unter der Telefonnnummer 06558/9002888 (dienstags und freitags von 17 bis 19 Uhr, sonst Anrufbeantworter) bestellbar.
Extra

Die Passionsspiele in Wallersheim gehen auf die Initiative des früheren Pastors Paul Kirsch zurück, der zu seinem 25. Dienstjubiläum die Idee hatte, den Leidensweg Christi aufzuführen. Anfangs sei man im Dorf sehr skeptisch gewesen, ob man das leisten könne, erzählt Passionsspiel-Organisator Hans Fomin. "Aber Pastor Kirsch hatte das Motto ,Geht nicht, gibt\\'s nicht." 2013 finden die Passionsspiele zum sechsten Mal statt. In der Regel beträgt der Abstand zwischen den Aufführungen fünf Jahre, nur einmal, zwischen 2002 und 2008, habe man eine Pause von sechs Jahren gemacht. ch

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