Neues Leben für das Kurhaus

Im Manderscheider Kurhaus haben Karina Blumentritt und Stefanie Meeth das "Eventcafé" eröffnet, das neben Kaffee und Kuchen auch Veranstaltungen anbietet. Die Stadt erhofft sich von dem Café eine Belebung des Hauses, in dem die Touristinformation untergebracht ist.

 Kaffee, Kuchen und Kultur: Karina Blumentritt (links) und Stefanie Meeth setzen ihr Konzept im Kurhaus um. TV-Foto: Marion Maier

Kaffee, Kuchen und Kultur: Karina Blumentritt (links) und Stefanie Meeth setzen ihr Konzept im Kurhaus um. TV-Foto: Marion Maier

Manderscheid. Kurhäuser waren typisch für die Architektur der Kurorte im 19. Jahrhundert. Es handelte sich bei ihnen häufig um repräsentative Bauten, die gleichzeitig gesellschaftliche Zentren waren, in denen Konzerte, Bälle und Theater stattfanden und in denen Besucher gepflegt essen und trinken konnten.

Das Manderscheider Kurhaus entstand Ende der 1970er Jahre und erfüllte architektonisch sicherlich schon damals bescheidenere Ansprüche. An Kur erinnert heute lediglich noch die Physiotherapiepraxis im unteren Stockwerk. Gelegentlich finden im Kurhaus Veranstaltungen statt wie die Kappensitzung, Konzerte und Kabarett. Ansonsten beherbergt das Gebäude noch die Touristinformation, die zusammen mit dem Foyer im vergangenen Jahr für 250 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm II renoviert wurde. Das war's, mehr gab es nicht. Bis Aschermittwoch.

An diesem Tag starteten die Ur-Manderscheiderin Stefanie Meeth und die gebürtige Dresdnerin Karina Blumentritt, die vor 21 Jahren in die Burgenstadt kam, ihr "Eventcafé" im hellen Foyer des Hauses. Die beiden gastronomie-erfahrenen Frauen bieten dort im farbenfreudigen Ambiente Kaffee, Kuchen, kleine Gerichte und Cocktails. Doch das ist nicht alles. Sie übernehmen die Bewirtung zu öffentlichen und anderen Veranstaltungen im Kurhaus und organisieren dort auch selbst Konzerte und Feste, die sich an alle Altersgruppen richten sollen.

Zu den bereits geplanten Veranstaltungen gehören neben der offiziellen Eröffnung am kommenden Samstag (siehe unten), "Tanz in den Mai" am 30. April, eine Multimedia-Show mit dem Elvis-Interpreten Steven Pitman am 14. Mai, eine historische Modenschau zur Geschichte des Gewands zum Burgenfest und ein bayerisches Oktoberfest.

Private Unternehmerinnen im öffentlichen Kurhaus, eine Art öffentlich-private Zusammenarbeit, auch "Public-Private-Partnership" genannt. Stadtbürgermeister Günter Krämer sagt: "Wir sind froh, dass wir die beiden gefunden haben." Die Stadt hatte die Frauen, die beide zuletzt in der Manderscheider Jugendherberge gearbeitet und sich ohnehin selbstständig machen wollten, angesprochen.

Krämer sagt: "Uns ist es wichtig, dass die Gäste hier neben der Touristinformation eine schöne Atmosphäre vorfinden und Kaffee und Kuchen genießen können, während sie die Unterlagen durchblättern." Dafür sei die Stadt bereit gewesen, lediglich eine gemäßigte Miete zu verlangen. Die Café-Betreiberinnen, die in Technik und kleinteilige Möbel 16 000 Euro investiert haben, haben zudem zugesagt, ein wenig als Tourist info zu fungieren. Sie beantworten in den Zeiten, in denen die echte Information geschlossen hat, die Fragen der Gäste. Geöffnet ist das Eventcafé wochentags ab 11 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr. Geschlossen wird abends je nach Bedarf.

Die offizielle Eröffnung des Eventcafés findet am kommenden Samstag, 19. März, statt. Ab 20 Uhr wird Elvis-Interpret Steven Pitman die Gäste musikalisch unterhalten.

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