Neues Trio an Graefs Seite

BITBURG. Michael Billen, Klaus Juchmes und Hermann Marx sind neue Beigeordnete des Kreises Bitburg-Prüm. Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit war zuvor in einer Kampfkandidatur gegen Billen gescheitert.

Nicht nur das Bild des Bundespräsidenten ist neu im Sitzungssaal der Kreisverwaltung, auch die Sitzordnung. Die FDP muss am Ende des langen SPD-Tischs Platz nehmen. Und auch Mathilde Weinandy (CDU) hat ihre Position gewechselt. Saß sie bisher noch neben Michael Billen, so ist sie an die Stirnseite zu den CDU-Newcomern gewechselt. Und auch Michael Billen selbst, hat seinen angestammten Platz verlassen. Er ist seit Montag Erster Beigeordneter des Kreises und nahm ebenso wie die beiden anderen Beigeordneten, Klaus Juchmes (CDU) und Hermann Marx (FDP), an der Seite von Landrat Roger Graef Platz. Ehe es zur Wachablösung bei den Beigeordneten kam, war es noch einmal spannend geworden. Während der Sitzung ließ Joachim Streit (FWG) seine Kandidatur für den Ersten Beigeordneten anmelden. Was dann folgte, war ein leichte Verwirrung: Ratsmitglieder forderten nämlich, dass Wahlzettel verteilt werden, damit man seinen Wunschkandidaten ankreuzen kann. Dem widersprach jedoch die Mehrheit. Und so mussten die 42 Mitglieder sich entscheiden, ob sie "Streit" oder "Billen" auf den Wahlzettel schreiben. Am Ende machte Billen mit 25 zu 15 Stimmen das Rennen. Klaus Juchmes als Zweiter und Hermann Marx als Dritter Beigeordneter hatten weniger Probleme und wurden mit 32 und 36 Ja-Stimmen gewählt.Tage der Sport & Tourismus sind gezählt

Ehe man jedoch zur Wahl und zum Umtrunk auf dem Folklore-Festplatz schreiten konnte, wurde es grundsätzlich. Alle Fraktionen gaben Grundsatzerklärungen ab. Landrat Roger Graef (CDU) stellte fest, dass der Kreis die geplante Zusammenlegung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe unter dem Dach der Kreisverwaltung bewältigen will. Zudem kündigte er an, dass derzeit sehr intensiv geprüft werde, "inwieweit wir Aufgaben der Sport- und Tourismus GmbH entweder einstellen oder aber gegen Kostenerstattung auf die Eifel-Tourismus GmbH übertragen können". Für die CDU erklärte Michael Billen ebenfalls, dass die Tage der Sport- und Tourismus GmbH gezählt seien. Er stellte fest, dass eine Strukturreform im Land nötig sei. Die Selbstständigkeit der Ortsgemeinden müsse aber erhalten bleiben. Billen kündigte an, das "die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises noch ausgerichtet werden muss". Bernd Spindler (SPD) sagte, dass die Zeit des "fröhlichen Drauflos-Investierens" vorbei sein müsse. In Zukunft müssten Folgekosten von Projekten berücksichtigt werden. "Wir haben uns zum Teil die Schlinge selbst um den Hals gelegt", sagte Spindler. In der kommenden Legislaturperiode müssten auch heilige Kühe wie Zweckverbände auf den Prüfstand gestellt werden. Für die FWG kündigte Marzellus Boos an, auch die notwendigen unangenehmen Entscheidungen mitzutragen. Er stellte beispielsweise die Frage, ob 235 Ortsgemeinden auf Dauer haltbar seien. Auch die Zahl der Verbandsgemeinden müsse hinterfragt werden. Das Bündnis mit der CDU bezeichnete Marieluise Niewodniczanska (FDP) als Möglichkeit, Einfluss auf die Politik zu nehmen. Sie erklärte, dass auch im Kreis neue Steuerungsmodelle Einzug halten müssten.Die "Mauscheleien im Vorfeld" kritisierte Rosi Biwer für Bündnis 90/Grüne. Zudem sei es unredlich, den Bürgern "vorzugaukeln, dass ein Ausbau der Air-Base Spangdahlem ein Garant für den Erhalt ist", sagte Biwer, die Konzepte für die Konversion der Air-Base einforderte.

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