Neues Wohnen im Grünen

PRÜM. Das Postferiendorf wird demnächst renoviert (der TV berichtete). Sollte die touristische Nutzung aber nicht mehr funktionieren, wird das Areal als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen. Diesen Beschluss fasste der Stadtrat am Donnerstag.

Gut 15 Minuten öffentliche Sitzung - es ging schnell am Donnerstag im Stadtrat. Zwar fehlten etliche Mitglieder, aber: "Wir sind beschlussfähig", befand Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy und ging zur Tagesordnung über. Auf dieser stand unter anderem das Feriendorf des Post-Erholungswerks: Die Anlage soll erhalten bleiben und weiter Gäste in die Abteistadt bringen. Dazu aber muss das Dorf renoviert werden. Noch in diesem Jahr will die Post dort mehr als 1,5 Millionen Euro ausgeben, um die 45 Häuser auf Vordermann zu bringen und die Anlage zu erweitern. Dennoch denken die Stadtverantwortlichen auch an die Zeit nach der touristischen Nutzung - und die könnte schneller kommen als gewünscht, falls es mit der Belegung nicht hinhauen sollte: Für den Fall der Fälle ist daher eine Zweitnutzung des Geländes als Wohngebiet vorgesehen. Allerdings klingt das in der Beschlussvorlage von Donnerstag viel schöner: "Wohnpark für Ferien und Freizeit" soll es künftig im Bebauungsplan heißen. Da hatten dann auch alle Behörden und weitere Einrichtungen, die ins Verfahren einbezogen werden mussten, keine Bedenken mehr: Von Handwerks- bis Landwirtschaftskammer, von der Struktur-Genehmigungsdirektion bis Katasteramt und Wehrbereichsverwaltung West in Wiesbaden (!) äußerte niemand Einwände gegen die Umwidmung. Der Stadtrat stimmte der Beschlussvorlage einstimmig zu. Weniger erfreulich die Mitteilung, die Mathilde Weinandy für die Bewohner des Ortsteils Weinsfeld hatte. Thema: "Wiederkehrende Beiträge für den Ausbau von Verkehrsanlagen." Die Stadt hatte dort vorgesehen, ihren Bürgern beim Bau des Gehwegs an der K 111 nur einen Anteil von 50 Prozent zuzumuten. Die Kommunalaufsicht aber toleriert das nicht: 60 Prozent der Kosten müssen von den Weinsfeldern getragen werden. Mathilde Weinandy: "Wir können bei diesem Antrag nur zwischen Pest und Cholera entscheiden." Also lautete der Beschluss, die Beiträge für die Bürger zu erhöhen. Im Amtsdeutsch: "Der Stadtrat beschließt den beigefügten Entwurf der Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von wiederkehrenden Beiträgen für den Ausbau von Verkehrsanlagen als Satzung."Der Streit um die Knollen

Das war's auch schon - fast: Erich Reichertz (FWG) verwies auf den Brief eines Olzheimer Ehepaars, das sich am verkaufsoffenen Prümer Sonntag vor zwei Wochen über eine Park-Knolle in der Spiegelstraße geärgert hatte. "Ist es wirklich nötig, an diesen Sonntagen die Leute mit Knöllchen von 25 Euro zu drangsalieren?" Es sei "hinterlistig, den Leuten solche Dinge an die Scheibe zu kleben". Hinterlistig oder nicht: "Die Schilder ,Parken verboten' stehen auch an den Markttagen in der Stadt", meinte die Bürgermeisterin. "Aber die Leute interessiert das nicht." Letzte, gute Nachricht: Damit "Haselnuss"-Heino beim Deutschen Wandertag im Juli von vernünftigen Brettern herabsingen kann, erhält die Stadt, den Sponsoren sei Dank, eine flammneue Bühne für den Prümer-Sommer-Platz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort