Neues Zuhause für fünf Behinderte

Knapp 50 000 Euro hat der Verein Lebenshilfe in Renovierung und den Umbau eines Hauses investiert, das direkt neben dem Behinderten-Wohnheim in Bitburg steht. In die neue Außenwohngruppe sind diesen Monat fünf geistig behinderte Menschen eingezogen.

 „Wir fühlen uns wohl hier“: Das ist das einstimmige Urteil der Bewohner der Außengruppe mit Peter Schieben, Petra Hagn, Benny Arndt, Karl-Heinz Peters und Heinz Bröhl. TV-Foto: Dagmar Schommer

„Wir fühlen uns wohl hier“: Das ist das einstimmige Urteil der Bewohner der Außengruppe mit Peter Schieben, Petra Hagn, Benny Arndt, Karl-Heinz Peters und Heinz Bröhl. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. (scho) Rund um das Behinderten-Wohnheim der Lebenshilfe in Bitburg tut sich was. "Wir haben die beiden Häuser links und rechts vom Wohnheim vergangenes Jahr gekauft, um grundsätzlich die Möglichkeit zu schaffen, bei Bedarf erweitern zu können", sagt Heinz Hill, Vorsitzender des rund 500 Mitglieder starken Vereins, der Interessen und Rechte von Behinderten vertritt. Rund 300 000 Euro hat die Lebenshilfe in den Erwerb der beiden Immobilien investiert.

Während das Haus die Prümer Straße abwärts inzwischen abgerissen ist, wurde das Gebäude die Straße aufwärts für rund 50 000 Euro behindertengerecht aus- und umgebaut. Dort wurde Platz geschaffen für eine fünfköpfige Außenwohngruppe, die im Vergleich zu den 35 mehrfach- und schwerstbehinderten Bewohnern des Haupthauses nicht so viel Pflege brauchen.

Die Außenwohngruppe ist diesen Monat eingezogen. Die fünf Heimplätze im Haupthaus, die dadurch frei geworden sind, sind bereits wieder belegt. "Wir sind froh, dass die Lebenshilfe die neuen Räume geschaffen hat", sagt Ferdinand Niesen, Geschäftsführer der Westeifelwerke, die die Räume von der Lebenshilfe gemietet haben und in den Kreisen Bitburg-Prüm und Daun zusammen rund 150 Heimplätze betreiben. Niesen geht davon aus, dass der Bedarf künftig weiter steigt.

"Derzeit werden viele über 50-jährige Behinderte noch in ihren Familien betreut. Aber die Eltern kommen bald selbst in ein Alter, in dem sie der Betreuungsaufgabe nicht mehr gewachsen sind", erklärt Niesen.

Das bestätigt eine Umfrage des Elternbeirats der Westeifelwerke. In den Landkreisen Bitburg-Prüm und Daun ist danach in den nächsten 15 Jahren mit einem Bedarf an rund 120 weiteren Heimplätzen zu rechnen. Hintergrund ist, dass es nach der Diktatur der Nationalsozialisten, die auch Behinderte systematisch ermordet haben, in Deutschland nun erstmals eine größere Zahl von Behinderten im Seniorenalter geben wird.

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