Neujahrsgespräch mit viel CDU-Politprominenz

Hildegard Müller, Geschäftsführerin und Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), hat beim 20. Prümer Neujahrsgespräch über die Energieversorgung im Wandel gesprochen.

 Referiert in Prüm über Energiepolitik: Hildegard Müller, ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete und Geschäftsführerin in der Energiewirtschaft. TV-Foto: Stefanie Glandien

Referiert in Prüm über Energiepolitik: Hildegard Müller, ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete und Geschäftsführerin in der Energiewirtschaft. TV-Foto: Stefanie Glandien

Prüm. Voll besetzt war der Ratssaal der Verbandsgemeinde Prüm anlässlich des Neujahrsgesprächs mit der Referentin Hildegard Müller. Die ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete, die auch Mitglied der Mittelstandsvereinigung der Bundes-CDU ist, leitet die Geschäfte des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft.

Den Kontakt zur Referentin hatte Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) hergestellt, die Müller von ihrer Arbeit bei Donum vitae (Schwangerenkonfliktberatung) kennt. Und noch eine gute Bekannte und Duzfreundin Müllers saß als Überraschungsgast im Publikum: Julia Klöckner, CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl.

Zuvor begrüßte Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) die große Zahl der Gäste. Das Neujahrsgespräch sei ihm wichtig, denn "das gemeinsame Gespräch, nicht als Debatte, sondern als Austausch von Gedanken und Ideen, ist entscheidende Grundlage für die Lösung von Problemen, ob in Familie, Gemeinde, Verein oder Staat".

Das sah auch die Referentin so. In Sachen Energieversorgung habe sich die Bundesregierung engagierte Ziele gesetzt. "Wenn man die Energieversorgung umstellen muss, gleicht das einer Operation am offenen Herzen", sagte sie.

Auch wenn die Energieversorgung bislang kein Problem darstelle, sei eine Veränderung notwendig, sagte Müller. Drei Gründe sprächen dafür: Zum einen habe sich in den vergangenen zehn Jahren die Technologie enorm weiterentwickelt. Zum zweiten zwinge der Klimawandel zum Handeln. "Eine Verantwortung, der wir uns stellen müssen. Wir müssen es schaffen, den CO{-2}-Ausschuss zu reduzieren." Zum Beispiel indem man Gebäude energetisch saniert. Dritter Grund sei die Liberalisierung der Märkte.

"Energie sollte gewonnen werden, wo sie anfällt."



So gelte es, intelligente Verbünde zu schaffen und Energie da zu gewinnen, wo sie anfalle, zum Beispiel Sonnenenergie in der Wüste. Wurden 1995 nur fünf Prozent Strom aus erneuerbarer Energie gewonnen, soll der Anteil bis 2050 auf 80 Prozent gesteigert werden. Das bedeute einen großen Veränderungsdruck.

"Windkraft hat in Rheinland-Pfalz noch Ausbaupotenzial", sagte sie.

Um den Strom auch an die Verbraucher zu bringen, will der BDEW 40 Milliarden Euro in den Ausbau der Netze investieren. Die Ausbaugeschwindigkeit müsse verzwanzigfacht werden. Dafür brauche man Planungsbeschleunigung und Bürokratieabbau.

Eines stört die Referentin an der energiepolitischen Debatte in Deutschland: Sobald es konkret werde, verbaue die Ideologie viele vernünftige Lösungen. Es gebe gegen alles Bürgerinitiativen. Außerdem hält sie es für falsch, aus der Atomenergie auszusteigen. "Wir sind für Laufzeitverlängerung. Ein Land wie Deutschland sollte sich nicht aus einer Technologie verabschieden, die weltweit dramatisch zunimmt."

Diskutiert wurde anschließend auch im Prümer Ratssaal, wo sich Hildegard Müller den Fragen aus dem Publikum stellte. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der gemeinsamen Streichergruppe des Vinzenz-von-Paul-Gymnasiums Niederprüm und der Musikschule des Eifelkreises Bitburg-Prüm. ExtraHildegard Müller, Jahrgang 1967, war von 1998 bis 2002 Bundesvorsitzende der Jungen Union, von 1998 bis 2008 Mitglied des CDU-Bundesvorstandes und ist seit 2003 Mitglied im CDU-Landesvorstand von Nordrhein-Westfalen. Sie war Staatsministerin bei Bundeskanzlerin Merkel sowie Bundestagsabgeordnete. Seit 1999 ist sie stellvertretende Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung von CDU/CSU (MIT) in Nordrhein-Westfalen, seit 2001 auch Mitglied des Bundesvorstandes der MIT. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft vertritt rund 1800 Unternehmen.

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