Nicht nur auf Zuschüsse warten

SEFFERN. Die Einwohner von Seffern packen es an: Der neu gegründete Dorf-Förderverein soll Arbeiten übernehmen, für die ansonsten die Gemeindekasse kaum Geld bereithält. Die erste große Vision ist ein neues Dorfgemeinschaftshaus.

In vielen Gemeinden klingelt in den Kassen nur noch leise der Notgroschen - so ähnlich auch in Seffern. Dennoch fallen in der 400 Einwohner starken Gemeinde viele Arbeiten an, die finanziert werden wollen. Aus diesem Grund bemüht sich die Ortsgemeinde nun schon seit zwei Jahren um alternative Geldquellen. Nun haben die Sefferner eine Lösung gefunden: Ortsbürgermeister Heinz Ritter initiierte die Gründung eines Dorf-Fördervereins. Inzwischen hat sich der Verein konstituiert. Der Vereinszweck ist so einfach formuliert wie er schwierig umgesetzt ist: Sach- und Finanzmittel sollen beschafft werden. Weitere Ziele sind die Einnahme von Spenden für die Gemeinde, das Fördern der Jugendarbeit sowie der Altenhilfe, das Unterstützen der ortsansässigen Vereine, das Beschaffen und die Pflege von Tischen und Bänken für Parkanlagen sowie die Heimatpflege. Aber auch das Brauchtum darf nicht zu kurz kommen. So sollen sich die derzeit 18 Mitglieder laut Satzung um die Rituale an Burgsonntag, Sankt Martin und in der Adventszeit kümmern. Veranstaltungen sollen Geld in die Kasse bringen

"Die Einnahmen aus den Veranstaltungen mit Verlosungen und ähnlichen Aktionen fließen in die Kassen des Fördervereins", sagt Heinz Ritter. "Von diesem Geld werden dann die geplanten Maßnahmen bezahlt", ergänzt der erste Vorsitzende Peter Mulbach senior. Ganz weit oben auf der Liste des Vereins steht das dringende Anliegen, ein Dorfgemeinschaftshaus einzurichten. Das leer stehende, ehemalige Haus der Steinhauerei Mathony soll zu diesem Zweck umgebaut und renoviert werden. Wo jetzt noch Farbeimer, Zementsäcke und der Karnevalswagen der vergangenen Session lagern, soll sich in einigen Jahren die Dorfgemeinschaft zu Festen und anderen Anlässen zusammenfinden. Das momentan größte Problem an diesem Projekt ist allerdings altbekannt: Wann steht das notwendige Geld für die ersten großen Umbaumaßnahmen bereit? Ortsbürgermeister Ritter rechnet eher mittel- bis langfristig: "Wir nehmen den Posten des Dorfgemeinschaftshauses im Herbst in unseren Haushaltsplan auf. Bis es aber um die konkreten Zuschüsse von der Verbandsgemeinde geht, müssen wir noch etwa vier bis fünf Jahre warten. Da stehen wir auf der Warteliste".Gepflegtes Bild Sefferns soll erhalten bleiben

Doch Mulbach und seine Fördervereins-Kollegen warten nicht erst auf die Geldspritze, sondern packen heute schon in Sachen Dorfgemeinschaftshaus an. "Da sind etliche Arbeiten notwendig", sagt der Vorsitzende. So wurden in den vergangenen Wochen bereits die Fenster zugemauert, und ein neuer Außenputz mit Anstrich ist in Aussicht. "Als Förderverein müssen wir ja auch im Sinne der Dorfverschönerung darauf achten, dass das gut gepflegte Bild Sefferns erhalten bleibt", sagt Mulbach, während er weitere Zementsäcke in die Halle bringt. Nebenan investierten bereits Jugendliche etliche Arbeitsstunden in einen eigenen, gemütlichen Raum. Bis das neue Dorfgemeinschaftshaus bezugsfertig ist, müssen die Sefferner Bürger weiterhin mit den Räumen in der ehemaligen Volksschule vorlieb nehmen. "Allerdings wissen wir nicht, wie lange die Schule noch besteht und wir die Räume nutzen können", erklärt Mulbach. Die Gründung des Vereins kommt also nicht zu früh. Denn ohne entsprechende Räume fällt es in vielen Orten schwer, ein intaktes Dorf- und Vereinsleben aufrecht zu erhalten.

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