Nicht nur Bernd Spindler wird kandidieren

Kyllburg · Wird Bernd Spindler (SPD) über April 2012 hinaus Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg bleiben oder wird jemand anderes seine Nachfolge antreten? Und wie lange wird der künftige VG-Chef die Position angesichts der anstehenden Kommunalreform überhaupt bekleiden können? Heute entscheidet der VG-Rat über die Dauer der Amtszeit des künftigen Bürgermeisters.

Kyllburg. Ende April 2012 läuft die Amtszeit von Bernd Spindler (SPD), seit 1996 Bürgermeister der VG Kyllburg, aus: Vermutlich am 23. Oktober sind die Einwohner in der Waldeifel dazu aufgerufen, den künftigen hauptamtlichen Bürgermeister der VG Kyllburg zu wählen. Möglicherweise zum letzten Mal: Denn ob und in welcher Form es die VG nach 2013 noch geben wird, steht angesichts der geplanten Kommunalreform in den Sternen (siehe Extra). Eines allerdings ist klar: Bei künftig weniger Verbandsgemeinden werden auch weniger Bürgermeister gebraucht. Der nächste VG-Chef in Kyllburg könnte also schnell zum Auslaufmodell werden - auch wenn das Gesetz vorsieht, dass nach der Kommunalreform diejenigen Bürgermeister, deren VG sich wie auch immer auflösen, in der neu gebildeten VG als hauptamtliche Beigeordnete weiterbeschäftigt werden sollen.
Nichtsdestotrotz scheint das Interesse an dem Posten in Kyllburg ungebrochen: "Klar trete ich wieder an", sagt der amtierende VG-Chef Spindler. Er ist nicht der Einzige: "Wir wollen einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken", sagt Theo Marx (CDU). Eine Ankündigung, die nicht überall gut ankommt. "Ich finde es nicht glücklich, in diese Zeit des Umbruchs auch noch personelle Unruhe zu bringen", sagt Joachim Schmitt, Fraktionschef der FWG im Kyllburger VG-Rat. "Das ist nicht sinnvoll: Ein neuer Bürgermeister wäre gar nicht richtig eingearbeitet, wenn es darum geht, einen guten Übergang in ein anderes Konstrukt mitzubegleiten", befindet auch Manfred Schwickerath von den Grünen.
Verkürzung auf fünf Jahre?


Unterschiedliche Auffassungen scheint es auch darüber zu geben, wie lange der nächste VG-Chef überhaupt im Amt bleiben soll: Heute Abend entscheidet der VG-Rat darüber, ob die Amtszeit von acht Jahren möglicherweise mit Rücksicht auf die geplante Kommunalreform verkürzt wird. "Wir plädieren für eine Anpassung an die Amtszeiten der Bürgermeister der Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Speicher", sagt Schmitt von der FWG. Da Josef Junk und Rudolf Becker bis Ende 2017 gewählt sind, betrüge die Amtszeit des Kyllburger VG-Chefs demnach fünf Jahre und acht Monate. Alles andere sei verwaltungstechnisch und finanziell nicht sinnvoll, betont Schmitt.
Während die FDP noch unentschlossen ist, sprechen sich die SPD, die Grünen und auch die CDU für die Beibehaltung der achtjährigen Amtszeit aus. "Wir hätten so anschließend im neuen Gebilde für längere Zeit einen hauptamtlichen Beigeordneten und damit einen gewichtigen Fürsprecher für die Kyllburger Waldeifel", argumentiert Marx (CDU). Joachim Schmitt von der FWG vermutet allerdings andere Beweggründe hinter diesem Ansinnen: "Wenn ich einen Gegenkandidaten aufstellen will, ist der natürlich eher zu motivieren, wenn er eine längere Amtszeit vor sich hat."Kommunalreform in der VG Kyllburg: Die VG Kyllburg soll sich laut den Vorgaben des Landes bis 2013 freiwillig einen Fusionspartner suchen. Anschließend könnte das Land per Zwang entscheiden. Mittlerweile haben Experten der Universität Trier ein Gutachten vorgelegt, nach dem Kyllburg wahlweise mit der VG Speicher oder sogar mit der VG Speicher und der VG Bitburg-Land fusionieren könnte, um einige Ortsgemeinden der VG Bitburg-Land vergrößert werden oder unter der VG Bitburg-Land und VG Speicher aufgeteilt werden könnte (der TV berichtete). neb

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