Nicht nur die Hand aufhalten

Der Grundschullehrer Anton Lang engagiert sich seit seiner Pensionierung im Jahr 2004 für Aidswaisenkinder im afrikanischen Tanzania. Mit den Eindrücken, Bitten und Ideen, die er von seinem vierwöchigen Aufenthalt im Oktober 2007 mitbrachte, wandte Anton Lang sich jetzt an den Trierischen Volksfreund.

 Die Witwe Kathrin hat ihre fünf verwaisten Enkelkinder bei sich aufgenommen. Foto: privat

Die Witwe Kathrin hat ihre fünf verwaisten Enkelkinder bei sich aufgenommen. Foto: privat

Uersfeld. (bb) Er sei sehr zufrieden mit der Arbeit der ehrenamtlichen Mitglieder der New-Hope-Group ("Neue Hoffnung für die Armen") vor Ort. "Ich kann mich auf ihre Einschätzungen bezüglich des Bedarfs von Hilfsgütern und der Höhe von Kosten verlassen", erklärt Anton Lang, der der Begründer und Vorsitzende der Nicht-Regierungsorganisation ist. Menschenwürdiges Haus statt Elendshütte

Bisher seien mehr als 43 000 Euro in Hilfsmaßnahmen für Aidswaisen in Kwasadala und Pasua investiert worden. "Dies war nur möglich, weil viele Menschen gespendet haben. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar", fügt Lang hinzu.Bei seinem Aufenthalt in Tanzania im vergangenen Jahr war Anton Lang auf die Witwe Ka-thrin aufmerksam geworden, die ihre fünf verwaisten Enkelkinder bei sich aufgenommen hat. Damals lebte sie in einer baufälligen Behausung außerhalb des Dorfs, ohne Wasser, Strom, Toilette oder Garten. Die Einrichtungsgegenstände der Hütte waren erbärmlich, die Kinder sehr schlecht gekleidet und nicht ausreichend ernährt. "Es ist uns gelungen, Kathrin und den Kindern eine neue Unterkunft in Dorfnähe zu besorgen. Wir übernahmen für ein Jahr die Miete, kauften Betten, Moskitonetze, Kleidung, Schulmaterialien und 100 Kilo Mais als Soforthilfe", berichtet Anton Lang nicht ohne Stolz. Um eine sichere Existenz aufbauen zu können, habe Kathrin einen Mikrokredit erhalten. Auf diese Weise soll sie in die Lage versetzt werden, für sich selbst sowie die Waisenkinder zu sorgen."Kathrin und ihre Enkel sind ein Beispiel dafür, wie unsere Organisation arbeiten will", sagt Lang und erläutert: "Strukturelle Hilfe für eine gesicherte Grundversorgung in der Zukunft geben und durch Bildung eine nachhaltige positive Entwicklung ermöglichen."Wohltätigkeit allein löst das Problem nicht

Die New-Hope-Group lege sehr großen Wert darauf, dass die eigenen Kräfte der Menschen in Tanzania mobilisiert, Erwachsene und Kinder nicht zu Almosenempfängern degradiert und daran gewöhnt werden, nur die Hand aufzuhalten. "Denn Wohltätigkeit allein löst das Problem der Armut nicht", betont Anton Lang.Wer spenden möchte, kann sich an Anton Lang, Lerchenweg 3, 56767 Uersfeld, E-Mail: new-hope-group@web.de wenden oder direkt auf das Spendenkonto "Eine Welt e.V. Mayen", Konto 98004203, KSK Mayen, BLZ 57650010 einzahlen. Internet: www.new-hope-group.de

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