Nicht nur kochen und backen

BITBURG · Mit seinen mehr als 800 Mitgliedern ist der Landfrauenverband Bitburg bestens aufgestellt. Früher kamen die Frauen fast alle aus der Landwirtschaft, heute ist das Feld bunt gemischt.

 Die zwölf Mitglieder des Vorstands setzen sich für die Interessen des Verbands ein. Foto: Landfrauenverband Bitburg

Die zwölf Mitglieder des Vorstands setzen sich für die Interessen des Verbands ein. Foto: Landfrauenverband Bitburg

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

BITBURG Als Elisabet Boehm im ostpreußischen Rastenburg 1898 den ersten landwirtschaftlichen Hausfrauenverein ins Leben rief, ging es ihr vor allem darum, die Lebens- und Arbeitsverhältnisse von Frauen im ländlichen Raum zu verbessern und ihnen Aus- und Weiterbildungen zu ermöglichen. Gut 120 Jahre später verfolgt der daraus entstandene Deutsche Landfrauenverband im Grunde noch immer das gleiche Ziel. Nur dass die Ausgangslage heute deutlich komfortabler ist.
Darüber hinaus bildet der Verband inzwischen ein breites Spektrum von Generationen sowie beruflichen und familiären Interessen im ländlichen Raum ab. Die Landfrauen zählen bundesweit eine halbe Million Mitglieder, die sich in insgesamt 22 Landesverbänden auf die rund 430 Kreis- und 12 000 Ortsvereine verteilen. Mehr als 800 dieser Mitglieder gehören dem Landfrauenverband Bitburg an. "Wir sind das Aushängeschild des Landesverbands Rheinland-Nassau", sagt Adelheid Epper selbstbewusst.
Denn während die meisten anderen Verbände mit Mitgliederschwund zu kämpfen hätten, gebe es bei den Bitburger Landfrauen keine Probleme, Nachwuchs zu finden. "Unser Verband hatte in den letzten Jahren einen durchschnittlichen Zuwachs von 40 bis 45 Frauen pro Jahr", erklärt Epper.
Sie selbst ist dem Verein vor 25 Jahren beigetreten, wurde damals direkt in den Vorstand gewählt und ist seit fünf Jahren die Vorsitzende. Von den zwölf Frauen des Vorstands kommen sechs aus der Landwirtschaft.
Früher war der Anteil der Landwirtinnen deutlich größer, heute jedoch spielt das Berufsbild nur noch eine untergeordnete Rolle. "Von unseren Mitgliedern sind höchstens noch zwei bis drei Prozent aktive Bäuerinnen", erklärt die 58-Jährige. Ansonsten seien so ziemlich alle Berufsfelder vertreten.
"Wir sind ein Verein für alle Frauen, die auf dem Land leben", sagt Epper. So bunt wie die Zusammensetzung sind auch die Angebote des Vereins.
"In den letzten Jahrzehnten sind die Ansprüche, die an uns gestellt werden, schon deutlich gestiegen", sagt die Vorsitzende. Mit Back- und Kochkursen allein sei es längst nicht mehr getan, fügt sie hinzu und verweist auf Nordic-Walking-Kurse, Reisen, Yoga-Angebote oder aber die Fortbildung im Umgang mit den sozialen Medien im Internet. "Wir sind auch auf Facebook unterwegs und posten dort all unsere Aktivitäten", sagt Epper.
Natürlich gebe es ältere Mitglieder, die schon seit den Anfängen des Bitburger Verbands dabei seien und die sich mit den Veränderungen schwer täten, räumt sie ein. "Doch es nützt nichts: Wir müssen uns dem stellen, was jetzt ist."
Die Mitglieder des Verbands kommen aus dem gesamten Altkreis Bitburg. Und einmal im Jahr treffen sie sich zum Landfrauentag. So auch am heutigen Samstag um 14 Uhr im Bitburger Haus der Jugend.
Mit dabei ist auch Brigitte Scherb. Die Vorsitzende des Deutschen Landfrauenverbands will sich in ihrem Vortrag mit den Ausblicken auf die zukünftige Landfrauenarbeit befassen. Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen. Weitere Infos dazu unter landfrauen-bitburg.de

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