Nicht nur Schnee bremst Investoren

Kerschenbach · Die Ortsgemeinde Kerschenbach ist im Dorferneuerungsprogramm des Vulkaneifelkreises. Viele Bürger aber warten noch mit der Sanierung - weil die Ortsdurchfahrt so stark lädiert ist. Noch ist offen, wann sie repariert werden soll.

 Der frische Schnee deckt gnädig die Schäden zu: Die Ortsdurchfahrt in Kerschenbach am Donnerstagmorgen. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Der frische Schnee deckt gnädig die Schäden zu: Die Ortsdurchfahrt in Kerschenbach am Donnerstagmorgen. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Kerschenbach. Dorferneuerung in der Warteschleife: Vor fast drei Jahren berichtete der TV, dass der Ort im Oberen Kylltal ins Erneuerungsprogramm des Kreises Vulkaneifel aufgenommen worden sei. Das heißt: Wer sein Haus saniert, verschönert, verbessert, kann auf Fördergeld hoffen. Wer dabei "prägende Bausubstanz" erhält, kann bis zu 30 Prozent der Ausgaben zurückerhalten, die Grenze liegt bei 20 452 Euro. Und wer Arbeitsplätze schafft oder die Versorgung im Ort verbessert, kann maximal 40 903 Euro erhalten.
Noch aber haben sich bis auf eine kleine Handvoll nicht viele Eigentümer darauf eingelassen. Ortsbürgermeister Walter Schneider nennt zwei erfreuliche Beispiele: Die Familien Neubauer und Manner, beide neu nach Kerschenbach gezogen, beide bereiteten ihre Häuser liebevoll auf. Prima, findet der Gemeindechef, nur: "Die Erneuerung der K 64 ist die Bremse." Viele wollten nicht Haus und Hof sanieren, "wenn hinterher die Straße wieder aufgerissen wird".
Nicht auf der Kreisliste


Ein bisschen Sorge macht dem Bürgermeister auch die Kommunalreform. Sein Dorf gehört zu denen an der Oberen Kyll, die einen Wechsel zur Verbandsgemeinde Prüm und damit in den Eifelkreis favorisieren (der TV berichtete). Da könne es ja sein, fürchtet Schneider, dass der Vulkaneifelkreis dort kein Geld mehr investieren wolle.
Diese Befürchtung aber weist Bruno Willems, Leiter der Bauabteilung in Daun, zurück: "Das stimmt in keinem Fall. Das Straßenbauprogramm geht nach einer Prioritätenliste." Das Programm werde nach Bedarf und Straßenzustand abgearbeitet. "Da versuchen wir so viele Straßen wie möglich ins Programm aufzunehmen. Und dabei spekulieren wir nicht auf eine Auflösung des Kreises oder auf Fusionen. Das spielt keine Rolle."
Allerdings steht die K 64 nicht auf der Liste für die Jahre 2014 bis 2018 - unter anderem, weil andere einfach noch stärker beschädigt sind. Schneider räumt dann auch ein, "dass ich natürlich weiß, wie das Prozedere mit Kreisstraßen geht. Aber ich warte sehnlichst darauf, dass die K 64 saniert wird, damit auch die Dorferneuerung in Gang kommt."
Wann also kann etwas geschehen? Willems verweist auf die laufenden Unterhaltungsarbeiten des Landesbetriebs Mobilität in Gerolstein (LBM). "Wir haben ein bestimmtes Volumen an Mitteln, das wir in die Unterhaltung stecken", sagt Bruno von Landenberg vom LBM.. "Da war bisher Kerschenbach nicht dabei - unter Berücksichtigung der Zustände anderer Straßen." Und die seien eben noch schlimmer dran. "Aber was wir machen können, ist: Wir gucken uns die Strecke noch mal an." Fazit: Kerschenbach muss weiter hoffen.

Extra

Ortsbürgermeister Walter Schneider steht bei der Dorferneuerung für alle Fragen der Hauseigentümer bereit unter der Telefonnummer 06597/4242. Auch Karl Müller vom Bauamt der Verbandsgemeinde Obere Kyll hilft weiter (06597/16122). Alle Fragen zur Dorferneuerung beantworten auch die zuständigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung Vulkaneifel in Daun: Markus Kowall ist erreichbar unter Telefon 06592/933-325 und der E-Mail-Adresse markus.kowall@vulkaneifel.de. Manfred Simon informiert unter der Durchwahl 06592/933-218 oder per E-Mail an manfred.simon@vulkaneifel.de fpl

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