Nicht überall folgt Stillstand dem Abriss

BITBURG. Während nach dem Abriss eines Bauernhofs am Rautenberg das Gelände mit Wohnhäusern bald neu bebaut werden soll, ist die Zukunft anderer Brachflächen in der Stadt weiter ungewiss.

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Dieses abgewandelte Zitat des Dichters Hermann Hesse kommt dem Betrachter angesichts des halb geräumten Grundstücks an der Ecke Rautenberg/Auf Paulskreuz in den Sinn. Dort hat ein Abbruchunternehmen innerhalb weniger Tage einen ehemaligen Bauernhof fachgerecht in handliche Kleinteile zerlegt. Der derzeit gewöhnungsbedürftige Zustand soll aber nicht auf Dauer Bestand haben. Die Wirtz Massivhaus GmbH will am Rand der nördlichen Altstadt Wohnungen errichten. "Bis zu 20 Einheiten sollen entstehen", sagt Peter Wirtz. Diese werden aber nicht unbedingt alle gleichzeitig erstellt. Bis zu drei Bauabschnitte sind nach Worten von Wirtz möglich. Weniger konkret sind derweil die Pläne für andere Areale in der Stadt: Städtebauliche Sorgenkinder sind und bleiben die Flächen an der Gartenstraße. Besonders die unbefestigte Schotterfläche zwischen Gartenstraße und Beda-Platz fällt negativ auf. Sie präsentiert sich seit Jahren als unbefestigter Parkplatz. Und schon wieder drängt sich Hermann Hesse auf. Dieses Mal jedoch das Original-Zitat "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." Denn die Ende der 90er Jahre vorgestellten Pläne für eine zukünftige Nutzung am Südost-Ende des Beda-Platzes versprachen eine neue Blüte für diesen, und wahre Wunderdinge in diesem Teil der Stadt. Eine Stadthalle mit integriertem Kino und Hausbrauerei sollte es sein, die den gesamten Bereich attraktiver macht. Vier Wohnhäuser, die auf den Grundstücken gestanden hatten, wurden deshalb im Frühjahr 2000 mit Zuschüssen der Stadt abgerissen. Das Stadthallen-Projekt scheiterte aber ebenso sang- und klanglos wie die im Jahr 2001 entwickelte Idee, an gleicher Stelle ein Ärztehaus zu bauen. Auch die bis zu zwei Wohn- und Geschäftshäuser auf dem Gartenstraßen-Grundstück existieren bisher nur auf dem Papier. Eine weitere innerstädtische Brache befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Beda-Platz. Was aus dem Gelände der alten Molkerei wird, steht nach wie vor in den Sternen. Lange Zeit ruhig war es auch an der Einmündung der Gartenstraße in die Triererstraße. Das früher einen Supermarkt beherbergende Gebäude, das später von einem Matratzen-Vertrieb genutzt wurde, steht wieder leer. Auch auf der anderen Seite der Straße ist es still geworden. Dort ist die ehemalige Aldi-Filiale weiterhin verwaist. Monatelang fand sich niemand, der den Laden mieten wollte. Das hat sich nun geändert. Ein Interessent wollte das Gebäude für zehn Jahre nutzen, um dort unter anderem Geschenkartikel an den Mann zu bringen. Vor dem Einzug in den Laden musste jedoch die Stadt ihre Zustimmung geben. Denn der alte Aldi liegt in einem Sanierungsgebiet. Und deshalb gilt analog wie beispielsweise beim Postgebäude am Spittel, dass die Kommune mit Vermietungen einverstanden sein muss (der TV berichtete). War sie aber im Fall des Geschenkartikel-Anbieters nicht. Der langen Mietdauer stimmte der Bauausschuss der Stadt nicht zu. Fünf Jahre Mietdauer ist nach Ansicht des Ausschusses genug. Hintergrund für diese Entscheidung war unter anderem auch, dass die Aldi-Filiale nicht so recht in einen attraktiv gestaltetes Umfeld des Beda-Platzes passt. Wie dieser Platz aussehen könnte, wurde seinerzeit in einem Rahmenplan skizziert. Den kennen übrigens weiterhin nur Eingeweihte. Von geschotterten Parkplätzen ist dem Vernehmen nach aber im Plan nicht die Rede.

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