Nie mehr im Abseits stehen

BITBURG. Wenn die Rechnung des Tourismus-Zweckverbands aufgeht, wird die Touristinformation voraussichtlich im Frühjahr 2009 in den Gebäudekomplex der Bitburger Markenerlebniswelt einziehen. Der Umzug könnte der Touristinformation mehr Besucher bescheren.

 Der Touristinformation in Bitburg steht möglicherweise ein Umzug bevor. Die Parkplatzsituation unter anderem zwischen Touristinfo und der Bronzeplastik "Am Pferdemarkt" ist schwierig. TV-Foto: Anja Öttl

Der Touristinformation in Bitburg steht möglicherweise ein Umzug bevor. Die Parkplatzsituation unter anderem zwischen Touristinfo und der Bronzeplastik "Am Pferdemarkt" ist schwierig. TV-Foto: Anja Öttl

"Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, wie wir mehr Leute anlocken können", sagt Frank Schaal, Geschäftsführer der Touristinformation in Bitburg. Die isolierte Lage der Touristinfo in der Altstadt hat es ihm dabei aber nicht gerade leicht gemacht. Schaal: "Parkplätze vor dem Haus gibt es nur wenige. Und die wenigen, die sind meist belegt." Das ist schlecht für Besucher, die mit dem Auto in die Stadt kommen, um das Angebot der Touristinfo zu nutzen. Deshalb wünscht sich Schaal eine zentrale Lage für die Touristinfo.Besucherzahlen sind nicht gestiegen

Ein Blick zurück: Ihren jetzigen Standort "Im Graben" erhielt die Touristinfo vor zehn Jahren. Was eine Art Wiederbelebung für den Altstadtbereich beim "Alten Pferdemarkt" werden sollte, bescherte der Touristinfo nicht unbedingt mehr Besucher. Stattdessen Atemstillstand: Trotz der im Laufe der Jahre deutlichen Steigerung der Gästezahlen und Übernachtungen in Bitburg, sind die Besucherzahlen der Touristinfo nicht gestiegen. Da kommt der Bau der Markenerlebniswelt für die im Abseits der Stadt stehenden Einrichtung gerade recht. Die Chancen für das Tourist-Büro auf einen Platz in der Markenwelt stehen damit nicht schlecht. Durch die mögliche Standort-Verlagerung erhofft sich Geschäftsführer Schaal positive Synergie-Effekte. Denn möglicherweise machen Besucher der Brauerei auch einen Abstecher zur Touristinfo und umgekehrt. Bedingt durch die Öffnungszeiten der Bitburger Erlebniswelt könnte die Touristinfo dann auch an 365 Tagen des Jahres geöffnet sein. Die einmalige Chance des Umzugs in ein attraktiveres Umfeld will Schaal auch für eine Veränderung der Angebotspalette nutzen. "Die Touristinfo soll zu einer Visualisierungsplattform werden. Wir wollen kein 08/15-Konzept, wir wollen zu etwas Besonderem werden", sagt Schaal. Die einmaligen Umzugskosten schätzt er auf etwa 55 000 Euro. Pro Jahr würden voraussichtlich 25 000 Menschen die an die Markenwelt angeschlossene Touristinfo besuchen.Tauschgeschäft mit Stadt Bitburg

Falls es zum Umzug in die Bit-Erlebniswelt kommt, kann sich Schaal auch ein Miet-Tauschgeschäft vorstellen. Dann vermietet die Touristinfo das Gebäude "Im Graben" an die Stadt Bitburg, und die wiederum vermietet die Räume in der Erlebniswelt an die Touristinfo. Auch der Bürgermeister der Stadt Bitburg, Joachim Streit, zeigt Interesse daran, die Touristinfo in die Markenwelt zu integrieren. Ob die Touristinfo umzieht oder nicht und was mit dem Gebäude "Im Graben" passiert, wird aber zuerst morgen im Hauptausschuss diskutiert werden. Dort soll auch erörtert werden, ob sich die örtliche Nähe von Touristbüro und Markenwelt auf die Besucher-Zielgruppe der Touristinfo positiv oder gar negativ auswirken kann. Dabei spielt auch der Aspekt der Materialkosten eine Rolle. Die Besucher der Touristinfo, so Bürgermeister Joachim Streit, müssten sich wirklich für das Angebot interessieren, und nicht einfach zufällig vorbei kommen.

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