Noch ein Eifeler im Kölner Dreigestirn

Schwirzheim · Ralf Görres aus Stadtkyll wird als erster Eifeler die Kölner als Prinz durch die Session 2013 führen (TV von Dienstag). Der erste Eifeler im Dreigestirn ist er aber nicht: Matthias Meyer aus Schwirzheim war 1986 der kölsche Bauer.

 Das Dreigestirn 1986 mit Bauer Matthias Meyer (rechts) Foto: Festkomitee Kölner Karneval

Das Dreigestirn 1986 mit Bauer Matthias Meyer (rechts) Foto: Festkomitee Kölner Karneval

Schwirzheim. Anruf in der Prümer TV-Redaktion, am Telefon meldet sich Karin Eich aus Schwirzheim: Sie habe sich über unseren Bericht vom designierten Kölner Karnevalsprinzen Ralf III. aus Stadtkyll sehr gefreut, sagt die 75-Jährige. Ralf Görres sei aber nicht der erste Eifeler in einem Kölner Dreigestirn: Da gab es nämlich vorher noch Matthias Meyer, der aus Schwirzheim stammt. Der Schuhmachermeister aus der Eifel schlüpfte im Jahr 1986 ins Kostüm "seiner Deftigkeit", des kölschen Bauern.
Matthias Meyer, Mitglied der "Großen Mülheimer Karnevalsgesellschaft", lebt schon seit vielen Jahren in Köln. Und feiert in wenigen Tagen einen runden Geburtstag: Am Dienstag, 4. September, wird er 80 Jahre alt.
"Ich bin nach wie vor mit einem Bein in der Eifel verwurzelt", sagt Meyer zum TV. Er lacht: "In der Eifel konnte ich nicht Bauer werden - da bin ich nach Köln gegangen." Und da habe es dann wenigstens im Karneval geklappt. Meyer erinnert sich gern an seine Zeit als Bauer: Im Nachhinein verstehe man erst so richtig, was man dabei alles erlebt habe. "Das ist ja zu viel und zu schnell, was da alles auf einen zukommt." So sitze man plötzlich beim Kardinal oder "bei allen möglichen Leuten, wo man normal gar nicht hinkommt". Vor allem aber knüpfe man viele neue Verbindungen und Freundschaften, die zum Teil bis heute gehalten hätten.
Seine Schusterwerkstatt im Stadtteil Holweide gibt es immer noch: Inzwischen betreibt sie sein Sohn, er heißt ebenfalls Matthias. In der Werkstatt entstehen auch orthopädische oder andere Spezialschuhe, darunter Sonderanfertigungen fürs Fernsehen oder Theater. "Und gerne auch fürs Dreigestirn", sagt der heutige Chef. Matthias Meyer war kürzlich auch im Fernsehen zu erleben: In der WDR-Sendung Servicezeit zeigte er, wie man echtes von falschem Leder unterscheiden kann. fpl

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