Noch keine Lösung in Sicht

Körperich · Vor genau einem Jahr hat das Umwelterlebniszentrum Gaytalpark in Körperich seinen Betrieb eingestellt. Das Ziel, die Immobilie möglichst schnell zu verkaufen, konnte bisher nicht erreicht werden. Bald können die Bürger helfen: Sie sollen eigene Vorschläge für eine Folgenutzung einbringen.

 Kein „Null-Acht-Fünfzehn“-Gebäude: Das Umwelterlebniszentrum Gaytalpark. TV-Foto: Nina Ebner

Kein „Null-Acht-Fünfzehn“-Gebäude: Das Umwelterlebniszentrum Gaytalpark. TV-Foto: Nina Ebner

Körperich. Nein, eine Erfolgsgeschichte ist die Geschichte des Gaytalparks wirklich nicht. Nicht in der Zeit seit der Eröffnung des Unwelterlebniszentrums 1996. Und auch nicht, seit vor einem Jahr, am 1. Juli 2011, der Saisonbetrieb endgültig eingestellt wurde.
1996 mit großen Erwartungen gestartet, entwickelte sich die knapp vier Millionen Euro teure Bildungseinrichtung zum finanziellen Flop: Mit rund 45 000 Besuchern im Jahr wurde gerechnet, tatsächlich kamen jährlich lediglich zwischen 10 000 bis 15 000 Besucher zu dem futuristischen Bau in Körperich-Obersgegen. Damit einher gingen natürlich auch deutlich geringere Einnahmen. Letztlich stellte der Zweckverband Gaytalpark im vergangenen Jahr den Betrieb ein (siehe Extra).
Doch auch sein Ziel, die Immobilie möglichst schnell zu verkaufen, hat der Zweckverband bisher nicht erreicht: Das Gebäude steht seit einem Jahr leer, um die Pflege der Außenanlagen kümmert sich die Ortsgemeinde Körperich.
Keine Gastronomie möglich



"Wir haben natürlich verschiedene Nutzungen geprüft", sagt Norbert Schneider, als Bürgermeister der VG Neuerburg gleichzeitig auch Vorsitzender des Zweckverbands Gaytalpark. Bislang allerdings noch ohne Ergebnis: "Das ist eben kein Null-Acht-Fünfzehn Gebäude", gibt Schneider zu bedenken.
So scheiterte vor kurzem die Idee, in dem Glasbau einen gastronomischen Betrieb anzusiedeln. "Das hätten wir gerne einmal für ein Jahr probiert, aber wir kriegen die Hürden, vor allem in Sachen Brandschutz, nicht beseitigt", erklärt Schneider. Auch ein Künstler, der mit dem Gedanken gespielt hatte, das Gebäude als Galerie zu nutzen, hat nach einer Besichtigung vor Ort mittlerweile abgesagt. Und die Idee, in unmittelbarer Nähe des Gaytalparks einen Bungalowpark zu betreiben, die 2005 schon einmal vorgestellt und im vergangenen Herbst noch mal aufgewärmt wurde, scheint ebenfalls nicht zum Tragen zu kommen: Die Baufirma Kohl, die nordöstlich des Umwelterlebniszentrums sechs Hektar Land besitzt, wollte auf dem Gelände ein Feriendorf mit 90 Häusern und 120 Wohneinheiten entstehen lassen und hatte im Herbst 2011 auch Gespräche mit einem luxemburgischen Investor aufgenommen (der TV berichtete). "Da gibt es aber keine Fortschritte", sagt Reinhard Kohl, Gesellschafter der Kohl Projekt GmbH, einer Tochtergesellschaft der Baufirma. Die Fläche sei zu klein, um etwas wirklich Großes zu errichten, deswegen sehe er die Umsetzungschancen mittlerweile pessimistisch. Wie es mit dem Gaytalpark weitergeht, steht daher in den Sternen. Nach den Sommerferien, so kündigt Zweckverbandsvorsitzender Schneider an, soll es einen Ideen-Workshop mit Bürgern geben. "Oft machen ja die Leute aus der Gegend gute Vorschläge", sagt Schneider, der vor allem eins für den Gaytalpark nicht will: "Am schlimmsten wäre es, wenn er noch weiter so vor sich hingammelt."

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