Bitburg. Auch Bestattungsformen ändern sich. Immer mehr Menschen wollen nicht mehr im klassischen Sarg unter die Erde, sondern in einer Urne bestattet werden. Und weil sich auch traditionelle Familienstrukturen im Wandel befinden, wollen immer weniger Menschen ihren Hinterbliebenen die Grabpflege zumuten - oder wissen, dass da vielleicht niemand ist, der sich kümmert. Es ist eine Entwicklung, mit der sich auch die Stadt Bitburg auseinandersetzen muss. Deshalb hatte der Stadtrat beschlossen, eine neue Art der Bestattung auf den Friedhöfen zu ermöglichen: das Urnenrasengrab. Für 200 solche Gräber hat die Stadt auf dem Friedhof Kolmeshöh daraufhin Platz geschaffen, für rund 20 auf dem Friedhof in der Erdorfer Straße.
Kein Grabschmuck erlaubt

Was die Urne unterm Rasen ausmacht: Für die Grabstätte ist nur eine Gedenkplatte mit dem Namen des Verstorbenen vorgesehen. Das Ablegen von Grabschmuck ist nicht erlaubt.
Wie wird diese neue Bestattungsform in Bitburg angenommen? "Seit August sind acht Urnenrasengräber auf dem Friedhof Kolmeshöh belegt worden", sagt Stadtpressesprecher Werner Krämer. In demselben Zeitraum habe es zudemweitere 22 Urnenbestattungen gegeben: sechs davon in vorhandenen Familiengräbern, 14 in klassischen Urnengräbern und zwei in der Urnenstelenwand.
Und die ersten Stadtteile ziehen nun nach Auskunft der Stadtverwaltung auch nach: Der Matzener Ortsbeirat habe bereits im September beschlossen, dass auf dem dortigen Friedhof ebenfalls ein Platz für Urnenrasengräber ausgewiesen werden soll.
Auch in Erdorf habe man in seinem Stadtteilbudget für das kommende Jahr insgesamt 3000 Euro zur Anlegung eines solchen Feldes vorgesehen. "In beiden Fällen steht noch nicht fest, wo genau die Urnenfelder hinkommen und wie viele Gräber es werden", sagt Krämer. eib