Auw an der Kyll Noch zwei Jahre bis die Bagger im Kylltal rollen

Auw an der Kyll · Die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Auw an der Kyll beginnt voraussichtlich im Frühsommer 2021. Die Kosten liegen bei fast drei Millionen Euro.

 Die Auwer brauchen starke Nerven und Stoßdämpfer: Voraussichtlich erst im kommenden Jahr rollen auf der Landesstraße 2 die Bagger.

Die Auwer brauchen starke Nerven und Stoßdämpfer: Voraussichtlich erst im kommenden Jahr rollen auf der Landesstraße 2 die Bagger.

Foto: TV/Christian Altmayer

Etwas Geduld brauchen die Auwer noch, bis ihre Ortsdurchfahrt saniert wird. Aber zumindest haben sie jetzt einen Zeithorizont, und eine Ahnung davon, was der Spaß kosten soll. Seit Jahren plant der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein den Ausbau der Landesstraße 2 und der Kreisstraße 37, die durch das Dorf im Kylltal führen. Doch das Vorhaben gestaltete sich nicht so einfach wie gedacht (der TV berichtete).

Bei genauerer Betrachtung der Lage stellte sich heraus: Die Straße ist noch maroder als gedacht. Etliche Hänge müssen rund um den 140-Seelen-Ort in der Verbandsgemeinde Speicher gesichert werden. Und die vielen Steigungen machen auch die Entwässerung der Straßen komplex, sagt Bruno von Landenberg, stellvertretender Leiter des LBM. Geholfen hat es bei den Planungen wohl auch nicht, dass ein zuständiger Ingenieur abgesprungen ist. Auch wenn dies von offizieller Seite nie bestätigt wurde.

Inzwischen ist der LBM aber offenbar einen großen Schritt weiter. So gibt es inzwischen immerhin einen Zeitplan und eine grobe finanzielle Hausnummer für die Bauarbeiten. Losgehen soll es nach Angaben von Landenbergs im Frühsommer 2021 mit der Sanierung der L 2 Richtung Orenhofen. Danach komme dann die K 37 dran. Die Gesamtbauzeit schätzt der stellvertretende Behördenchef auf rund eineinhalb Jahre.

Die Kosten werden vom LBM auf rund 2,8 Millionen Euro geschätzt. Auch wenn von Landenberg „ausdrücklich darauf hinweist“: „Aufgrund der allgemein sehr guten Auftragslage im Bausektor ist bis 2021 wohl mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen.“

Die Bürger dürfte dies nicht beruhigen. Denn sie werden zumindest einen kleinen Teil der Sanierung tragen müssen. Etwa 200 000 Euro entfallen auf die Gemeinde, die zum Teil auch über Anliegerbeiträge finanziert werden sollen, wie Ortsbürgermeister Günter Kirsch erklärt. Man habe aber vor bis dahin ein System mit wiederkehrenden Beiträgen einzuführen: „Damit nicht nur die wenigen Anlieger der L 2 und der K 37 belastet werden, sondern das ganze Dorf. Wir sind schließlich eine Solidargemeinschaft.“

Den Löwenanteil der Kosten trägt aber das Land, nämlich rund 1,8 Millionen Euro. Während auf den Eifelkreis für die Sanierung der K 37 etwa 800 000 Euro zukommen. Eine genaue Berechnung gibt es aber erst im Juli 2020, kündigt von Landenberg an.

Insgesamt sagt Ortsbürgermeister Kirsch könnte Auw mit den Planungen des LBM sehr gut leben. Das einzige, was wohl viele Bürger im Ort noch übel aufstoßen wird, ist der Zustand der L 2 Richtung B 51. Denn dieses Teilstück der Landesstraße wird wohl noch eine Weile lang eine Rumpelpiste bleiben. Im Investitionsprogramm des Landes findet sich der Ausbau nämlich nicht, wie von Landenberg schreibt: Ob die L 2 es in die überarbeitete Version des Plans schafft, sei noch unklar.