Nur die Dünnschicht kommt in Frage

REIFF. Die L 14 zwischen Reiff und Irrhausen befindet sich in einem kläglichen Zustand. Besonders betroffen ist die Ortsdurchfahrt in Reiff. Dennoch ist in absehbarer Zeit mit einem Vollausbau der Landesstraße nicht zu rechnen. Bestenfalls kommt im Bereich des Islek-Dorfes Reiff eine alternative Lösung in Frage.

Der schlechte bauliche Zustand der L14, vor allem im Ort Reiff, kam bereits vor der Kommunalwahl bei einem Besuch der Landtagsabgeordneten Monika Fink (SPD) zur Sprache. Jetzt kamen die SPD-Politikerin und der Leiter des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein, Harald Enders, zu einem Ortstermin nach Reiff und Irrhausen. Mit von der Partie waren auch Verbandsbürgermeister Patrick Schnieder, Mitglieder der SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Arzfeld, die Ortsbürgermeister Herbert Laumers (Reiff) und Thomas Wilwers (Irrhausen) sowie interessierte Dorfbewohner. "Der bauliche Zustand der L14, besonders die Ortsdurchfahrt Reiff, ist miserabel", stellte Landesbetriebs-Leiter Enders fest. Eine holprige, mit Rissen und Schlaglöchern übersäte Fahrbahnoberfläche, zerstörte seitliche Pflasterinnen und fehlende Bordsteine belegen dies eindrucksvoll. Festgehalten sind die sehr schlechten Verhältnisse auch in einem offiziellen Zustandsbericht. Obwohl nach Aussage von Enders für den Ausbau von Landesstraßen zurzeit bedeutend mehr Mittel zur Verfügung stehen als in der Vergangenheit, wurde die L 13 dennoch nicht in das neue Fünf-Jahres-Programm der Landesregierung aufgenommen. Grund: Andere wichtige Kriterien werden nicht erfüllt. Die bisherigen Erhebungen ergeben, dass lediglich 290 Fahrzeuge in 24 Stunden den Ort passieren und "nur" fünf Unfälle im Jahr (davon drei Wildschäden) registriert wurden. Selbst, wenn man die privaten und wirtschaftlichen Fahrten der Ortsbewohner noch hinzu rechnet, sind die Voraussetzungen nur zu zehn Prozent erfüllt, die für einen Vollausbau und die Aufnahme in das Landesprogramm erforderlich wären. Etwa 450 000 Euro würde der Vollausbau der rund 900 Meter langen Ortsdurchfahrt mit frostsicherem Untergrund, bituminöser Tragschicht, Binderschicht und Decke kosten. Enthalten sind in dem Betrag auch - wenn notwendig - seitliche Straßenrinnen. Sonderwünsche, wie zum Beispiel gepflasterte Bürgersteige, hat die Gemeinde nicht. Da die optimale Lösung mit größter Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zeit aber nicht realisiert wird, wurde ein Alternativ-Vorschlag erörtert.Übergangslösung würde Lärm reduzieren

Nach Worten von Enders würde das Aufbringen einer einen Zentimeter dicken so genannten Dünnschicht im Bereich der Ortsdurchfahrt schätzungsweise 30 000 Euro kosten. Problem dabei ist die kürzere Lebensdauer gegenüber der großen Lösung. Auf jeden Fall würde die Straßenoberfläche für eine Zeit lang aber ebener und die Lärmbelästigung durch die fahrende Autos geringer werden. Außerdem würde das gesamte Ortsbild mit den vielen im Sommer blumengeschmückten Häusern verschönert. Der schlechte Zustand der L 13 trifft in vollem Umfang auch im Bereich des Nachbardorfes Irrhausen zu. Bei dem Ortstermin auf der Irsen-Brücke stellte sich heraus, dass die Fahrbahnschäden von Jahr zu Jahr deutlicher werden. Bei einer Komplett-Sanierung der Fahrbahn im Brückenbereich muss mit rund 150 000 Euro Kosten gerechnet werden.

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