Nur ein Argument, das zählt

Mit "verärgert" wäre die derzeitige Gemütslage von Michael Billen nur unzureichend beschrieben. Seitdem er im Genehmigungsverfahren für den Flugplatz Bitburg mehr denn je auf der Stelle tritt und sich dazu auch noch verstärkter Attacken aus dem gegnerischen Lager ausgesetzt sieht, wirkt er bisweilen ein Stück weit gereizt.

Vor dem Hintergrund, dass seit Mitte der 90er-Jahre geträumte Träume womöglich vor dem Platzen stehen sowie Häme und Verdrossenheit zu ständigen Wegbegleitern geworden sind, bemüht Billen nun nicht nur das stärkste, sondern auch das einzige Argument, das die Flugplatz-Befürworter besitzen: nämlich das vom Schaffen von Arbeitsplätzen. Damit zieht er die wirksamste Karte, die er im Ärmel hat; kaum ein politischer Gegner könnte ihn da übertrumpfen. Doch weil niemand garantieren kann, dass der Instrumentenflug Garant für eine blühende Landebahn sein wird, fällt es selbst der SPD schwer, sich deutlich für oder gegen die fliegerische Nutzung auszusprechen. Deren Forderung nach einer Wirtschaftlichkeitsberechnung ist nämlich nichts anderes als eine politische Strategie, die Optionen in alle Richtungen offen lässt; ein Lavieren also, das schlussendlich auch nicht der Befriedigung des eigenen politischen Anspruchs dienlich sein kann. Ob die Verantwortlichen der Flugplatz GmbH ihre Hausaufgaben nun gemacht haben oder nicht, steht zurzeit demnach gar nicht an erster Stelle der eigentlichen Problembewältigung. In den Bonner und Berliner Ministerien sowie bei den US-Streitkräften fällt letztendlich die Entscheidung darüber, ob das Flugplatz-Areal der Wirtschaft einen Schub verleihen soll, oder ob man dem kaum noch zu ertragenden Hin und Her ein Ende bereitet. m.reuter@volksfreund.de

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