Nur scheinbar klug

Die Geister, die man rief, wird man manchmal nicht mehr los. So lässt sich die Entwicklung bei der Windkraft beschreiben. Vor Jahren noch feierte man jeden neuen Rotor mit viel Brimborium und im Beisein der Volksvertreter. Heute feiern die Volksvertreter, wenn sie Windkraft verhindern können. Doch diese Erfolge - Beispiel Verbandsgemeinde Neuerburg - könnten sich als Pyrrhus-Siege erweisen. Gegen die restriktiven Windkraftpläne in einzelnen Verbandsgemeinde laufen Windkraftbetreiber Sturm. Und es ist wahrscheinlich, dass der ein oder andere Flächennutzungsplan kippt, weil dann doch zu großzügig mit Abständen zwischen Windrädern und Wohnhäusern umgegangen worden ist. Kassieren die Gerichte die Flächennutzungspläne, werden die Karten im Windkraft-Spiel neu gemischt. Gut 100 Rotoren drehen sich bereits im Kreis, gut 200 könnten nach heutigem Stand dazu kommen. Was passiert, wenn die Pläne kippen, ist in diese Zahl nicht eingerechnet. Für die Eifel könnte sich das ganze zu einem Horror-Szenario entwickeln. Sollte es soweit kommen, ist das auch die Schuld derer, die sich für besonders klug hielten und allzu restriktiv mit Flächen für Windkraftnutzung umgingen. Die herbeigerufenen Windkraft Geister lassen sich eben nicht per Negativ-Planung verscheuchen. h.jansen@volksfreund.de

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