Oben läuft's besser als unten

Bitburg · Während neuwertiger Wohnraum in Bitburg nach wie vor gefragt ist, lässt bei neuen Ladenlokalen die Nachfrage zu wünschen übrig. So gibt es in der Innenstadt derzeit einige Gebäude, in denen die Gewerberäume noch auf ihre erste Nutzung warten. Nun zeichnet sich zumindest bei einzelnen eine Veränderung ab.

Bitburg. "In Bitburg steht derzeit einiges leer", sagt Andrea Grumbach, Geschäftsführerin der Firma Weiler-Bau. Das Bauunternehmen hat vor zwei Jahren am südlichen Ende der Trierer Straße ein Wohn- und Geschäftsgebäude hochgezogen. Dass gerade an dieser Stelle neue Gewerbefläche geschaffen wurde, hat einen einfachen Grund. Über den Ladenlokalen sind nämlich Räume, für die es in Bitburg durchaus Bedarf gibt: 14 neue Mietwohnungen in zentraler Lage. Für solche Wohnungen findet sich, sofern der Preis stimmt, immer ein Nutzer. Wären allerdings auch im Erdgeschoss Wohnungen, so wäre deren Vermarktung weitaus problematischer. Denn wer bezieht schon gerne eine Wohnung, vor deren großen Fenstern den ganzen Tag Fußgänger und Autos vorbeiziehen?
Erdgeschosse in zentraler Innenstadtlage eignen sich deshalb besser für eine gewerbliche Nutzung. Problematisch wird es nur, wenn das Interesse an solchen Räumen fehlt. Und genau das scheint der Fall zu sein. Denn wie Grumbach erklärt, stehen von den rund 350 Quadratmetern Ladenlokalfläche nach wie vor 190 Quadratmeter leer. Und das; obwohl das Gebäude seit gut anderthalb Jahren fertig ist.
15 Millionen Euro investiert


Wie schwierig es sein kann, neue Gewerbefläche an den Mann zu bringen, weiß man auch ein paar Häuser weiter nördlich. Dort steht die Galerie Pierre - ebenfalls ein Wohn- und Geschäftsgebäude, in das der inzwischen verstorbene Bauherr Pierre Fandel mehr als vier Millionen Euro investiert hat. Im Herbst 2012 wurde der Komplex eröffnet. Im Erdgeschoss sind eine Bank-Filiale und ein Café. Und dazwischen 450 Quadratmeter ungenutzte Fläche. Allerdings bahnt sich dort wohl eine Entwicklung an. Denn wie der zuständige Immobilienmakler Jürgen Pick erklärt, gebe es einen konkreten Interessenten mit einer festen Zusage.
Inwieweit das auch für Bitburgs größtes Wohn- und Gewerbeprojekt zutrifft, bleibt vorerst ein Geheimnis. Zum aktuellen Vermarktungsstand gebe man derzeit noch keine Auskunft, sagt Stefan Ahrling, Vorstand der GBT Wohnungsbau und Treuhand AG. Rund 15 Millionen Euro investiert das Unternehmen aus Trier auf dem ehemaligen Postgelände. Das aus vier Teilen bestehende Gebäudeensemble soll bis Mai bezugsfertig sein. Neben 35 hochwertigen Eigentumswohnungen entstehen dort auch Gewerberäume mit einer Gesamtfläche von 1400 Quadratmetern. Offiziell bekannt ist bislang nur, dass dort ein Bierhaus Einzug halten soll.
Knapp 150 Meter entfernt sind ebenfalls Handwerker im Einsatz. Im Karenweg. Dort, wo früher das Central-Kino war, wird jetzt ein weiteres Wohn- und Geschäftshaus gebaut. Zwei Obergeschosse mit Platz für neun Wohnungen sowie 400 Quadratmeter Gewerbe- und Bürofläche im Erdgeschoss. Wer diese Fläche zukünftig nutzen wird, steht noch nicht fest.
Das galt lange Zeit auch für das Wohn- und Geschäftshaus an der Römermauer, mit dem die Lücke zwischen der GasTstätte Loum und dem Verwaltungsgebäude der Brauerei gefüllt wurde. Seit der Fertigstellung des viergeschössigen Gebäudes vor gut zwei Jahren steht das Ladenlokal im Erdgeschoss leer. Und auch der Staatspreis für Architektur und Wohnungsbau, mit dem dieses Haus 2013 ausgezeichnet wurde, hat daran zunächst nichts geändert. Nun aber laufen im Erdgeschoss die Malerarbeiten für den Erstbezug. Das RWE zieht mit seiner Filiale nämlich in wenigen Wochen vom Karenweg an die Römermauer.

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