ÖffentLicher verkehr

Zu unserem Bericht "Was ist das Busfahren wert?" (TV vom 20. April) und dem Leserbrief dazu von Norbert Harings (TV vom 30. April) schreibt dieser Leser:

Herr Harings hat mit seiner Meinung über den ÖPNV absolut recht. Der ÖPNV ist auf dem platten Land nur überlebensfähig, wenn er alle Menschen anspricht: Wanderer, Radfahrer, Berufstätige, Schüler, Einheimische wie Urlauber. Dies kann nur mit einer guten Vernetzung von Bahn, Bus und Anrufsammeltaxen geschehen. Das Argument der Bahngegner, Schüler müssten öfter umsteigen und der Bus führe leer parallel dazu, zählt nicht. Denn gut ausgebuchte Schulbuslinien können ruhig bleiben, wie sie sind. Schließlich hatte die Eifelquerbahn die letzten Jahre ohne Schüler, ohne Anerkennen der Verbundfahrkarten, in nur 60 Betriebstagen und obwohl sie - wahrscheinlich extra - zeitgleich mit dem Bus abfuhr, bis zu 30 000 Fahrgäste pro Jahr. Die Aussage, das Geld wäre besser für Schulen und Kitas angelegt, ist auch nur billige Stimmungsmache. Bildung ist ohne Frage sehr wichtig, aber nur weil wir die Infrastruktur verrotten lassen, kann kein einziger Cent dorthin umgeleitet werden. Gewinner sind dann nämlich nur die Regionen, die ohnehin genug Mittel zur Verfügung haben. Heute ist ein entlegener Bahnhof auch kein Reisehindernis mehr, denn viele Frauen fahren Mann oder Kind zum Zug, um das einzige Auto tagsüber nutzen zu können. Vom Umweltschutz und davon, dass man inzwischen in Städtchen wie Gerolstein, Daun oder gar Prüm täglich Staus erlebt, möchte ich gar nicht reden. Kleiner Tipp: Einfach über den Tellerrand schauen und die Landflucht verhindern, anstatt sie zu bejammern. Martin Pinn, Gerolstein

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