Ohne Kinder keine Schule

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind es die Auseinandersetzungen um die Sanierung der Toiletten, im Landkreis Bernkastel-Wittlich das Hin und Her um das Peter-Wust-Gymnasium, im Landkreis Vulkaneifel die Zukunft der Schulen in Hillesheim und Jünkerath.

Das Thema Schule bewegt, polarisiert und macht betroffen. Schließlich geht es um die Ausbildung der Kinder.

Einschnitte im Schulnetz sind deshalb so schmerzvoll wie unpopulär. Kein Wunder, dass in vielen Kreisen keine Nägel mit Köpfen gemacht werden. Da lässt man die Sache lieber so lange laufen, bis gar nichts mehr geht. Es wäre falsch, den Kreistagen allein die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, weil sie Schulentwicklungspläne aufstellen müssen, während das Land Schulen nach eigenem Ermessen genehmigt oder nicht.

Auch vonseiten der Schulaufsicht wird nicht immer Tacheles geredet. Das wäre beispielsweise bei den Grundschulen vonnöten. Denn auch in diesem Sektor wird es Veränderungen geben. Veränderung bedeutet in diesem Zusammenhang Schließung. Das mag für die jeweilige Sitzgemeinde ein herber Rückschlag sein. Denn eine Schule vor Ort ist im Kampf um junge Familien ein Pfund.

Ohne Kinder gibt es jedoch auch keine Schule. Das mag wie eine allgemein bekannte Binsenweisheit klingen. Doch offensichtlich scheint der ein oder andere Kommunalpolitiker, Landrat und Lehrer zu glauben, dass die Zahl der Schüler unendlich groß ist. Ansonsten würde es nicht so viele Orte geben, an denen es Integrierte Gesamtschulen geben soll. Oder wäre nicht in Wittlich-Wengerohr in ein Schulgebäude investiert worden, um es kurze Zeit später wegen Schülermangels aufzugeben. Oder würden Realschulen plus entstehen, deren Fortbestand aufgrund des Schulangebots so endlich ist, dass Eltern von Viertklässlern ihren Nachwuchs schon gar nicht mehr dort anmelden.

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