Ohne Murren und Knurren vor die Tür

Seit das neue Rauchergesetz gilt, darf in Gaststätten und Discotheken grundsätzlich nicht mehr geraucht werden. Gequalmt werden darf nur noch in getrennten Räumen und in Ein-Raum-Kneipen. Der TV fragte bei Bitburger Gastronomie-Betrieben nach, wie das Gesetz aufgenommen, umgesetzt und von den Gästen beurteilt wird. Fazit: Die anfängliche Skepsis der Wirte weicht inzwischen Pragmatismus. Die meisten Gäste haben Verständnis für die neuen Regeln und die Nichtraucher freuen sich.

Bitburg. (mb) Ein Bild aus vergangenen Tagen: Die vierköpfige Familie wird beim sonntäglichen Restaurantbesuch zum ungesunden Passivrauchen gezwungen. In der Gaststätte sitzen überwiegend Raucher, die Rauchschwaden steigen empor. Besonders den beiden jungen Kindern macht dies zu schaffen. Mittlerweile sind Beispiele wie dieses, die dazu führten, dass neue Gesetze zum Schutz der Nichtraucher veranlasst wurden, undenkbar. Denn nun ist das Rauchen in gastronomischen Betrieben verboten. Einzige Ausnahmen sind räumlich abgetrennte Raucherbereiche und Ein-Raum-Kneipen. Der befürchtete Kneipen-Boykott blieb aus

Bereits Anfang des Jahres hörte sich der TV bei Bitburger Gastronomen um, was sie von der neuen Gesetzgebung halten. Damals war die Skepsis groß. Die Wirte rechneten mit weniger Kundschaft, da viele ihrer Stammkunden rauchten. So auch im Freizeitcafe, eine Location auf dem Flugplatz, die vornehmlich jüngeres Publikum anspricht. "Wir rechneten schon mit weniger Kundschaft", sagt Simone Holst vom Freizeitcafe. "Jedoch hat sich die Skepsis nicht bestätigt. Die Jugendlichen nehmen das Gesetz ohne weiteres an. Problematisch ist eher die ältere Kundschaft, die in Ausnahmefällen kaum auf die Zigarette an der Theke verzichten will und deshalb schon einige Male ermahnt werden musste. Das Gesetz ist ein voller Erfolg und befreit die Mitarbeiter auch von einiger Arbeit mit herumliegenden Zigarettenstummeln." Ähnlich sieht es auch Susanne Knaak vom Restaurant Simonbräu. "Bei uns waren Raucher und Nichtraucher im Restaurant schon immer getrennt - und es ging soweit gut. Das Rauchverbot ist nur neu im Bereich unserer Theke. Jedoch geht die Kundschaft auch in den meisten Fällen gerne von der Theke vor die Tür rauchen."Gar keine Probleme machte die neue Regelung im Lokal "Bit-Stuben". "Wir haben zwei getrennte Bereiche für Raucher und Nichtraucher. Bei uns kommt das Essen der Nichtraucher nie mit dem Zigarettenqualm der rauchenden Gäste in Berührung", sagt Rita Scheider von den Bit-Stuben. "Dies kommt super an bei allen Gästen. Es kamen noch gar keine Beschwerden." Beschwerden gab es beim Eifelstern auf dem Flugplatz hingegen schon. "Aber die pendeln sich mit der Zeit auch ein", wie Willi Burrelbach vom Eifelstern sagt. "Unsere Speiseräume waren bereits immer Nichtraucherbereiche. Neu ist das Rauchverbot in unseren Discotheken. Daraufhin haben wir dort abgetrennte Raucherräume eingerichtet. Dies funktioniert gut", sagt Burrelbach.Fazit: Trotz anfänglicher Skepsis kommen die Bitburger Gastronomen gut mit dem neuen Nichtraucherschutz-Gesetz klar. Auch die Raucher haben sich damit mittlerweile abgefunden und gehen ohne Murren und Knurren in die abgetrennten Raucherbereiche. Ausnahmen bestätigen allerdings auch hierbei die Regel: So gibt es anscheinend in manchen Gaststätten immer wieder trotzige Versuche von Rauchern, die nicht auf den Glimmstängel an der Theke verzichten wollen. Alles in allem blieb aber der große anfangs befürchtete Aufstand und Kneipen-Boykott aus.

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