Ohne Musik läuft bei ihm nichts
Waxweiler · Fritz Irsch aus Waxweiler hat seinen 90. Geburtstag gefeiert. Er ist immer noch ehrenamtlich engagiert und spielt in Seniorenheimen Akkordeon.
Waxweiler Ehrenamtliches Engagement kann nicht oft genug gelobt werden. Wird es, wie im Fall von Fritz Irsch, auch noch von einem Herrn gepflegt, der gerade seinen 90. Geburtstag gefeiert hat und trotzdem unermüdlich mit seinem Akkordeon wöchentlich in Seniorenheimen für ältere Menschen musiziert, kann das Lob nicht groß genug ausfallen.
"Ach, das ist doch nicht der Rede wert. Ich spiele einfach gerne, und wenn ich dann noch die alten Leute damit erfreue, ist es umso schöner", sagt der Jubilar. Er sei gesund und fit, warum solle er nicht weiter spielen. Abwechselnd besucht er die Seniorenheime in Neuerburg und Leidenborn, spielt einmal im Monat beim Singen des Schönecker Bürgertreffs im Forum im Flecken auf, und auch sein Heimatverein muss noch lange nicht auf ihn verzichten: "Vor 80 Jahren trat ich in den Fanfarenzug von Waxweiler ein, baute ihn nach dem Krieg auch wieder mit auf", erzählt Irsch.
Im eigenen Haus traf er sich zunächst von 1952 an mit "drei bis vier befreundeten Musikern auf der Couch. Meine Familie musste sich das immer mit anhören, bis die Menge dann später wieder größer wurde und wir uns einen anderen Spielort suchten."
Und wie es ein Leben als musikbegeisterter Vereinsmensch mit sich bringt, durfte Fritz Irsch sich dementsprechend an seinem 90. Geburtstag am 18. April auch über eine große Schar an Gratulanten freuen.
"Ich wusste nichts davon, bis die Ersten musizierend die Straße hochzogen", sagt er. Angesichts der etwa 50 Gäste sei sein kleines Haus aus allen Nähten geplatzt. "Musiker aus Kruchten, aus Waxweiler und Habscheid waren dabei, natürlich kam auch mein bester Freund Robert Weimann genauso wie die Pronsfelder Akkordeongruppe, Gratulanten vom Schönecker Bürgertreff und aus den Seniorenheimen vorbei." Auch Vertreter der Feuerwehr Waxweiler, Landrat Joachim Streit und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, Andreas Kruppert, gratulierten dem gelernten Weber zum Geburtstag, der sich über die vielen Glückwünsche sehr gefreut hat und allen dafür dankt.
Ob das nicht doch sehr viel Trubel war? "I wo, es wurde halt nur ein bisschen voll", sagt Fritz Irsch. Ein Leben ohne Musik könne er sich übrigens kaum vorstellen. "Ich spiele weiter, bis es nicht mehr geht."
