Ohne Schweiß kein Schwimmbad-Preis

Der Hauptausschuss der Stadt Bitburg hat sich in nicht-öffentlicher Sitzung für eine Erhöhung der Eintrittspreise ausgesprochen. Schwimmen soll demnach je nach Aufenthaltsdauer bis zu 30 Cent teurer werden, der Besuch der Sauna bis zu 1,30 Euro. Begründet wird die geplante Erhöhung, über die der Stadtrat noch abstimmen muss, mit steigenden Lohn- und Energiekosten.

Bitburg. Angesichts der wirtschaftlichen Lage sei es schwer einzuschätzen, welche Auswirkungen eine Preiserhöhung habe, heißt es in der Beschlussvorlage, die Elfriede Grewe, Geschäftsführerin der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB), dem Hauptausschuss zur Abstimmung vorgelegt hat.

"Wir sind dennoch der Überzeugung, dass der Kunde bereit ist, einen angemessenen Preis zu zahlen, wenn die Leistung stimmt", erklärt Grewe. So werde das Angebot täglich kritisch überprüft und gegebenenfalls auch verbessert, fügt sie hinzu, und das wiederum rechtfertige eine entsprechende Anpassung der Eintrittspreise.

Drei bis zwölf Prozent soll's teurer werden



Vorgesehen ist dabei je nach Angebot und Aufenthalt eine Erhöhung zwischen 3,1 und 12,4 Prozent. So soll der Besuch des Schwimmbads für Erwachsene zukünftig bei einer Stunde Aufenthalt 2,90 Euro statt bisher 2,80 Euro kosten und bei zwei oder drei Stunden Nutzung um jeweils 20 Cent auf 4,40 Euro beziehungsweise 5,60 Euro erhöht werden. 30 Cent teurer wird es bei vier Stunden (6,50 Euro) beziehungsweise ganztägigem Schwimmbadbesuch (7,50 Euro).

Im gleichen Maß sollen auch die Eintrittspreise an Sonn- und Feiertagen im Schwimmbad geändert werden. Ausnahme: Für Jugendliche soll der Eintritt maximal um 20 Cent pro Besuch teurer werden. Was die Nutzung der Sauna betrifft, so sind hier nach der Beschlussvorlage bis zu 1,30 Euro höhere Eintrittspreise zu erwarten.

Grund für die beantragte Erhöhung der "Cascade"-Eintrittspreise sind nach Auskunft der BVB die tariflich bedingten Lohnsteigerungen im vergangenen Jahr, die Mehrausgaben für Energieversorgung sowie die Erweiterung des Programmangebots. Zudem seien die Eintrittspreise zuletzt 2006 erhöht worden.

"Verglichen mit anderen Bädern unserer Kategorie sind die Preise und vor allem die Preisvielfalt immer noch sehr moderat", resümiert Grewe und verweist auf andere Erlebnisbäder in Rheinland-Pfalz oder dem Saarland, die zum Teil deutlich höhere Eintrittspreise hätten (siehe nebenstehenden Text).

Nachdem sich der Hauptausschuss mehrheitlich für eine Erhöhung des Eintritts ausgesprochen hat, muss noch der Stadtrat in seiner Sitzung am 12. Februar darüber entscheiden. Sollte auch dieser der Vorlage zustimmen, so müssen die Besucher ab kommenden März mit den entsprechenden Preisänderungen rechnen.

Meinung

Unbeliebt, aber sinnvoll

Es gibt zwei Wege, ein Schwimmbad zu finanzieren: Eintritte und Steuergeld. Was auf der einen Seite gespart wird, schlägt auf der anderen zu Buche. Deshalb ist die moderate Preis-Erhöhung im "Cascade" sinnvoll - zumal Jugend-Karten kaum teurer werden, das Bad trotz großen Angebots vergleichsweise günstig und Schwimmen als Volkssport erschwinglich bleibt. Das funktioniert aber nur auf Kosten der Sauna-Gäste, die stärker zur Kasse gebeten werden. Eine "Quer-Subventionierung", die langsam ihre Grenzen erreicht. Deshalb lohnt es, über alternative Energien nachzudenken, etwa Holz aus eigenem Wald. d.schommer@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort