Den Besuchern schlägt ein aufgeregtes Stimmengewirr entgegen, wenn sie durch die Tür der Jugendhilfestation in Bitburg treten. Gleich am Eingang empfängt der 13-jährige Daniel die Gäste, um sie gekonnt durch die Ausstellung der "Künstlerwerkstatt 2006" zu führen. Er selbst hat insgesamt zwei Tage am "Begrüßungsplakat" gemalt. "Ich male auch in meiner Freizeit. Am liebsten Mangas", erzählt Daniel. In seinen Ausführungen gestört wird Daniel durch das Läuten an der Tür. Die Pflicht ruft ihn. Auf ein Neues bittet er Gäste herein. Die Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind, entstanden in der "Künstlerwerkstatt 2006". Über mehrere Monate haben die Kinder der Jugendhilfestation die verschiedensten Maltechniken ausprobiert. Mit Farbe auf Zeichenpapier gebannt wurden der Abdruck bunt bemalter Handflächen oder Farbkleckse, die, mit einem Strohhalm bearbeitet, fantasievolle Formen annehmen. "Nicht der Kunstaspekt steht im Vordergrund", erklärt die Diplom-Pädagogin der Jugendhilfestation, Christine Machenschalk. "Vor allem das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen soll beim Malen gestärkt werden." Kindern, die beispielsweise Probleme in der Schule haben oder unter der Scheidungssituation der Eltern leiden, bietet der kunstpädagogische Ansatz die Möglichkeit, sich auch ohne Sprache mitzuteilen. Im Umgang mit den unterschiedlichen Maltechniken lernen die Kinder die individuelle Wirkung der Farben kennen und können mit deren Hilfe ihre eigene Stimmung ausdrücken. Zur spielerischen Übung gehörte außerdem, den selbst gemalten Bildern eigene Titel zu geben.