Ohne Zoll, mit Kimme und Korn
KÖRPERICH-NIEDERSGEGEN. (ew) Nach zwei Jahrzehnten Vereinstätigkeit ändern die Körpericher Schützen ihren Vereinsnamen. Aus der "Zollbetriebssportgemeinschaft – Abteilung Schießsport" wird der "Schützenverein Körperich e.V.". Mit der Namensänderung tragen sie der geänderten Zollstruktur in einem geeinten Europa Rechnung.
Von den 20 Gründungsmitgliedern, die 1986 den Verein ins Leben riefen, waren 15 Zöllner. "Den Zoll an der Grenze gibt es heute nicht mehr", sagte der Vorsitzende Helmut Rock bei der Bekanntgabe der Namensänderung anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläums. Von den 59 Mitgliedern sind heute nur noch fünf Zoll-Leute. Hinzu kommt, dass ab 1. Juli ein neues 30-jähriges Vertragsverhältnis zur Anmietung des Schießstandes begonnen hat, in dem der Verein die alleinige Verantwortung für die Schießanlage übernommen hat. Der Zoll benutzt die Anlage heute nur noch an wenigen Tagen im Monat. Die Nusbaumer Reservisten sind auf dem Schießstand ebenfalls gern gesehene Gäste. Der Schießstand Niedersgegen wurde 1975 vom Hauptzollamt Trier für Dienstzwecke gebaut. Als sich Mitte der 80er-Jahre durch das "Schengener Abkommen" Veränderungen bei der Zollverwaltung abzeichneten, waren Beamte des Zollkommissariats Körperich an einer weiteren Nutzung des Schießstandes zur Förderung des Schießsports interessiert. Rambos sind nicht gefragt
Im Mai 1986 gründeten sie gemeinsam mit fünf zivilen Schießfreunden die "Zollbetriebssportgemeinschaft - Abteilung Schießsport". Die Gemeinschaft durfte den Schießstand mit Einverständnis des Hauptzollamtes mitbenutzen. "Wir durften alles machen, nur den Zoll nicht beeinträchtigen", resümierte der Vorsitzende. In den Folgejahren führte die Gemeinschaft viele Bau- und Renovierungsmaßnahmen auf eigene Kosten durch. Rund 40 000 Euro wurden größtenteils durch Eigenleistung erbracht. "Wir haben gute Voraussetzungen geschaffen, den Verein solide zu führen, weiter auszubauen und in eine gute Zukunft zu führen", sagte Helmut Rock. Die Zukunft des Vereins liegt beim Nachwuchs. 14 Jungen und Mädchen sind im Verein, auf deren Erfolg Jugendleiter Peter Fisch mächtig stolz ist. Ab zwölf Jahren werden junge Leute im Verein angenommen. "Rambos sind nicht gefragt", machte der Vorsitzende deutlich. Erwachsene, die dem Verein beitreten wollen, werden erst als Gastschützen angenommen. Der Antrag auf Mitgliedschaft wird vom Vorstand geprüft und entschieden. Nach einem Jahr Mitgliedschaft kann die Waffenbesitzkarte bei der Kreisverwaltung beantragt werden. Im Rahmen der Jubiläumsfeier, an der auch der Bezirksvorsitzende des Rheinischen Schützenbundes, Werner Zingerling, der Kreisvorsitzende des RSB, Frank Maaß, der Kreisvorsitzende des Sportbundes Rheinland, Peter Michaeli, sowie Vertreter der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde teilnahmen, wurden Vereinsmitglieder wegen besonderer Leistungen mit Gold- Silber- und Bronzenadeln ausgezeichnet. Helmut Rock, seit 1986 Vorsitzender und Gründungsmitglied, erhielt die große Ehrennadel in Gold. Gold gab es auch für Peter Fisch. Einige Jugendliche wurden für besonders gute Leistungen im Schießsport ausgezeichnet.