Olzheim ist reif für die Insel

Die Knaufspescher Straße in Olzheim bei Prüm soll 2009 ausgebaut werden. Im selben Zug entstehen ein durchgängiger Gehweg und ein neuer Kanal. Der Gemeinderat gab einstimmig grünes Licht.

Olzheim. Rund 20 Bürger inklusive Gemeinderat folgten der Einladung zum Informationsabend im Heinz-Schuler-Haus in Olzheim. Herbert Benz vom Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein und Christoph Neuhaus vom Büro fpi fuchs ingenieure aus Frechen stellten den Planentwurf vor.

Der Ausbau der Kreisstraße 169 steht im Programm 2009 des Eifelkreises Bitburg-Prüm. "Wenn wir im zweiten Quartal 2009 Baurecht bekommen, könnte danach der Ausbau starten", erklärte Benz. Voraussetzungen sind die behördliche Genehmigung und die Zustimmung der betroffenen Anlieger.

Die Ausbaustrecke von 460 Metern beginnt noch vor dem Ortseingangsschild aus Richtung Knaufspesch. Ab der ersten Zufahrt wird linksseitig ein 1,50 Meter breiter Gehweg angelegt. Etwa zehn Meter unterhalb der Einmündung ins Neubaugebiet "Am Linn" (siehe Extra) haben die Planer einen Fahrbahnteiler vorgesehen. Diese Insel dient zur Verkehrsberuhigung und Querungshilfe für Fußgänger. Gewollter Zusatz-Effekt: Wenn dort künftig ein Bus hält, muss der nachfolgende Verkehr warten, bis alle Fahrgäste ein- oder ausgestiegen sind und der Bus weiterfährt.

Bürger regen Verschwenkung an

 Bürger nutzten die Gelegenheit, sich über den geplanten Ausbau der K 169 in Olzheim zu informieren. TV-Foto: Marcus Hormes

Bürger nutzten die Gelegenheit, sich über den geplanten Ausbau der K 169 in Olzheim zu informieren. TV-Foto: Marcus Hormes



Im unteren Abschnitt der Strecke muss eine Fichtenreihe auf Kreiseigentum weichen. Eine teilweise schon geneigte Stützmauer aus Beton wird abgebrochen und durch eine Böschung ersetzt. Die Einmündung der Kreisstraße in die Landesstraße 23 wird abgerundet, um die Sicht zu verbessern. Der betroffene Anlieger hat Bereitschaft signalisiert, die benötigte Fläche zu verkaufen.

4,90 Meter Asphalt plus 30 Zentimeter Pflasterrinne an beiden Seiten ergeben eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern. Daran schließt sich ein etwa sechs Zentimeter hoher Rundbordstein an. Die Verbandsgemeindewerke erneuern den Kanal. Je nach Bedarf wird bei dieser Gelegenheit auch eine neue Frischwasserleitung verlegt.

Der reine Straßenausbau kostet rund 350 000 Euro. Hinzu kommen Kosten für Gehweg und Beleuchtung (rund 130 000 Euro), die sich Gemeinde und alle Grundstückseigentümer über so genannte wiederkehrende Beiträge im Verhältnis 40:60 teilen. Einige der Zuhörer reagierten enttäuscht auf den Entwurf. "Warum wird zum Beispiel die schnurgerade Fahrbahn nicht verschwenkt, um den Verkehr wirklich zu verlangsamen?", fragte ein Bürger. "Das ist doch eine Rennstrecke." Herbert Benz entgegnete, eine Verschwenkung sei durchaus machbar, benötige jedoch mehr Platz. Es müsse entweder in Privatgrundstücke oder in Baugrundstücke der Gemeinde eingegriffen werden. Von einer einseitigen Einengung der Fahrbahn riet Benz ab, da die Straße relativ steil sei: Bei Schneeglätte könnten Autofahrer ins Rutschen geraten und bei der Engstelle mit dem Gegenverkehr zusammenstoßen.

Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf geschlossen zu. Es folgen Einzelgespräche mit betroffenen Anliegern. Der Kreistag befasst sich in seiner Sitzung am Montag, 29. September, mit dem Projekt. EXTRA Neubaugebiet: Die Gemeinde Olzheim hat derzeit 585 Einwohner (einschließlich Nebenwohnsitze). Wegen der großen Nachfrage vor einigen Jahren erschloss die Gemeinde das reizvoll gelegene Neubaugebiet "Am Linn". Von ursprünglich 38 Grundstücken einschließlich der privaten stehen noch 28 zur Verfügung. Ortsbürgermeister Hermann Wirtz: "Wer ein Grundstück direkt von der Gemeinde kauft, zahlt 37,40 Euro pro Quadratmeter, voll erschlossen." (cus)

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