Freizeit Ordentlich in die Pedale getreten

BICKENDORF · Der autofreie Rad-Erlebnistag „Nim(m)s Rad“ hat am Pfingstmontag wieder viele Tausend Menschen ins Nimstal gelockt.

 Auf der L 5 sind normalerweise nur wenig Fahrräder unterwegs. Ganz anders ist das beim Rad-Erlebnistag, wo es entlang der Strecke - wie hier bei Seffern -  noch Verpflegungsstationen gibt.

Auf der L 5 sind normalerweise nur wenig Fahrräder unterwegs. Ganz anders ist das beim Rad-Erlebnistag, wo es entlang der Strecke - wie hier bei Seffern -  noch Verpflegungsstationen gibt.

Foto: Uwe Hentschel

Während der Vater zielstrebig in Richtung Rittersdorf auf die Brücke über die Nims zusteuert, löst sich hinter ihm das Feld seiner fünfköpfigen Familie auf. Die zwei Jungs und die Tochter bremsen ab und bleiben stehen „Hier gibt es was zu essen“, ruft eines der Kinder.

Der Vater bremst ebenfalls ab, blickt nach hinten. Und dann gehen die Verhandlungen los: Die Kinder wollen was essen, die Eltern würden gerne weiterfahren. „Ein kleines Stück noch“, ruft der Vater, „wenigstens bis Bickendorf.“ Es folgt eine kurze Diskussion, an deren Ende sich der Vater durchsetzt. Also keine Pause in Seffern, sondern erst in Bickendorf. Was zu diesem Zeitpunkt auch nicht die dümmste Entscheidung ist. Denn vor dem Grillstand in Seffern hat sich um kurz nach zwölf bereits eine lange Schlange gebildet.

Nim’s Rad-Erlebnis 2019 (Fotos)
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So war das Nimm’s Rad-Erlebnis 2019 (Fotos)

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Foto: Uwe Hentschel

Der autofreie Rad-Erlebnistag „Nim(m)s Rad“ ist längst alles andere als ein Geheimtipp. Auf dem rund 25 Kilometer langen Abschnitt der L 5 zwischen Rommersheim und Rittersdorf herrscht bereits zwei Stunden nach Start der Veranstaltung reger Betrieb.

Das Rahmenprogramm der 13. Auflage, das die neun Gemeinden entlang der Strecke auf die Beine gestellt haben, bietet für jeden etwas. Und das Wetter ist perfekt. Angenehme Temperaturen und vor allem trocken. Dass beides keine Selbstverständlichkeit ist, wissen die Veranstalter aus Erfahrung. Doch diesmal scheint alles zu passen. Zumindest sieht es am Mittag noch ganz danach aus.

Entsprechend beschäftigt ist deshalb auch Alfred Gruss. Der Fahrradhändler aus Bitburg betreut in Nimshuscheid eine der insgesamt drei Fahrradservice-Stationen entlang der Strecke. Im Minutentakt werden Reifen aufgepumpt, kaputte Schläuche gewechselt oder auch mal Gangschaltungen eingestellt. Ob er und sein Mitarbeiter genug Schläuche dabeihaben, wird sich im Lauf des Tages zeigen. Doch Gruss zeigt sich zuversichtlich „Wir haben ja Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren und nehmen deshalb immer etwas mehr Material mit“, sagt er. Und sollte das nicht reichen, dann werde eben improvisiert. „Bei uns wird jeder so versorgt, dass er auf jeden Fall weiterfahren kann“, versichert der Fahrradhändler.

  Bei der Rad-Service-Station in Nimshuscheid werden zahlreiche Reifen aufgepumpt und Schläuche gewechselt.

 Bei der Rad-Service-Station in Nimshuscheid werden zahlreiche Reifen aufgepumpt und Schläuche gewechselt.

Foto: Uwe Hentschel

Zum nur wenige Meter entfernten Getränkestand hat es Gruss noch nicht geschafft. Dafür aber Wolfgang Klaas. Der Radfahrer aus Halsdorf ist mit einer kleinen Gruppe unterwegs. Gestartet sind sie in Rittersdorf. „Wir fahren noch bis nach Schönecken und treffen uns dort mit Freunden“, sagt Klaas. Das muss reichen. „Ich war gestern in Bettingen auf der Kirmes“, erzählt der Halsdorfer grinsend. Und das stecke ihm noch ein wenig in den Knochen. Zudem darf er sich auch nicht zu sehr verausgaben. Denn am kommenden Sonntag erwartet ihn bereits der nächste Rad-Erlebnistag: die Südeifeltour zwischen Zweifelscheid und Enzen. Nach der Nims ist dann die Enz dran.

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