Organisation ist alles

BITBURG. (red) "Reserven im Milchviehbetrieb erkennen und mobilisieren" war das Thema eines Bundesseminars des Verbands landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen (VLF) am Dienstleistungszentrum ländlicher Raum in Bitburg. Vor allem die Arbeitsorganisation in Milchviehbetrieben stand im Mittelpunkt.

 Zeitfresser Milchvieh: Auch beim Melken kann eine gute Arbeitsorganisation Zeit sparen. Foto: dpa

Zeitfresser Milchvieh: Auch beim Melken kann eine gute Arbeitsorganisation Zeit sparen. Foto: dpa

In vielen landwirtschaftlichen Betrieben ist die Arbeitsbelastung so hoch, dass die Zeit für Familie und außerbetriebliche Aktivitäten viel zu knapp bemessen ist. Bedenklich, wenn dann noch betriebliche Aufgaben aus Zeitgründen liegen bleiben. "Umso wichtiger, alle Arbeitsabläufe im Betrieb hinsichtlich ihrer Arbeitsproduktivität unter die Lupe zu nehmen", sagt Albrecht Kümmel, Berater aus Baden-Württemberg. Zwischen 15 und 36 Stunden pro Kuh und Jahr brauchten zum Beispiel Betriebe, die mit 12 Melkzeugen im Melkstand arbeiten, für den Arbeitsbereich Melken. Mit seinen Praxisbeispielen widerlegte Kümmel die These, alleine mit großen, voll technisierten Melkständen sei eine hohe Arbeitsproduktivität möglich. Vielmehr müsste die Technik zusammen mit baulichen Maßnahmen und der Arbeitsorganisation verbessert werden. Die Kunst einer guten Arbeitsorganisation verdeutlichte Sybille Möcklinghoff vom Innovationsteam Hessen den Landwirten: " Als Unternehmer sind Sie gefordert, Ihre knappe Arbeitszeit bei wachsendem Betrieb so zu organisieren, dass die richtigen Dinge zur rechten Zeit und korrekt erledigt werden." Neben der Mechanisierung oder der Auslagerung einzelner Arbeiten steckten in der Verbesserung der Arbeitsorganisation enorme Reserven, so die Referentin. Auch für Landwirte werde das Büro als Informations- und Entscheidungszentrale immer wichtiger. Eine effiziente Büroorganisation sei die Grundlage dafür, in möglichst kurzer Zeit die Büroarbeit zu meistern, sagte Volker Feddersen von der Bildungsstätte Ebernburg. Seminarleiterin Anja Stumpe vom DLR Eifel fasste den Tenor der Teilnehmer zusammen: "Mit diesem Seminar haben wir keine Zeit verschenkt; diese Zeit war bestens investiert." Das DLR Eifel wird auch im Februar 2008 ein mehrtägiges Bundesseminar für Milchviehhalter zu aktuellen Themen anbieten.

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