Ortsbürgermeister: Wir lehnen das Zementwerk ab

Bei einem Treffen im Kreishaus haben Investoren ihre Pläne für einen Steinbruch mit Zementwerk bei Olk vorgestellt. Das Zementwerk kann nur mit Zustimmung der Gemeinde Ralingen errichtet werden. Dem TV sagte Ortsbürgermeister Oswald Disch gestern: "Wir werden das Projekt ablehnen."

Ralingen-Olk. (alf) Am vergangenen Donnerstag ist der Behördentermin noch kurzfristig von Investorenseite verschoben worden, nun hatten die Herren aus Hillesheim und Kottenheim Zeit: Im Kreishaus stellten die Unternehmer Dieter Stolz (Lava Stolz) und Engelbert Rausch ("NAT.itg" - Baumaschinen/Rohstoffe) ihre Pläne für den Betrieb eines Steinbruchs mit Zementwerk im Raum Olk-Windmühle vor.

Das Gespräch fand in der Kreisverwaltung statt, die auch die zuständige Genehmigungsbehörde für den Abbau von Rohstoffen ist. Mit am Tisch saßen Vertreter der Verbandsgemeinde Trier-Land, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, der Gewerbeaufsicht Trier und der Ortsgemeinde Ralingen. Das Treffen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Nach Mitteilung der Kreisverwaltung muss für das Zementwerk, das die Firma NAT.itg anstrebt, ein Bebauungsplan von der Gemeinde aufgestellt werden. Ralingen obliegt die Planungshoheit.

Die Ortsgemeinde, bei dem Gespräch vertreten durch Ortsbürgermeister Oswald Disch, Olks Ortsvorsteherin Maria Koller-Corban und den drei Beigeordneten, hat angekündigt, sich im Gemeinderat mit der Thematik befassen zu wollen, sobald der Unternehmer einen Antrag auf Errichtung eines Zementwerks gestellt hat.

Bürger können Bedenken vorbringen



Ortsbürgermeister Disch sagt auch schon klipp und klar, wie dieser Beschluss ausfallen wird: "Wir werden das Projekt ablehnen."

Seit knapp zwei Jahren bekämpft die Bürgerinitiative "Stoppt den Megasteinbruch Südeifel" (SMS) das Vorhaben und informiert über negative Auswirkungen wie die Zunahme von Lärm, Staub und Verkehr.

Den Betrieb eines Steinbruchs kann die Gemeinde übrigens nicht per Ratsbeschluss verhindern.

Im Laufe des Genehmigungsverfahrens haben Behörden, Kommunen und Bürger allerdings die Möglichkeit, Anregungen und Bedenken vorzubringen. Dem Vernehmen sollen Zementwerk und Steinbruch auf einer Fläche von 80 Hektar errichtet werden.

Meinung

Trumpfkarte der Gemeinde

Unkoordiniert und unausgegoren seien die Vorstellungen der Investoren gewesen - das sickerte von dem "Abstimmungsgespräch" in der Kreisverwaltung nach außen. Offenbar sind die Pläne des Investoren-Duos Stolz/Rausch, das ja erst kürzlich zusammengefunden hat, noch mit heißer Nadel gestrickt. Wenn sich die potenziellen Betreiber schon bei der ersten Präsentation so ungeschickt anstellen, kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie in der Lage sein sollten, Genehmigungsbehörden, Kommunen und - vor allem - die Bürger von ihren Projekten zu überzeugen. Fest steht, dass das Zementwerk an der Planungshoheit der Gemeinde scheitern wird. Beim Steinbruch sticht dieser Trumpf nicht - leider. a.follmann@volksfreund.de

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