Ortsdurchfahrt in Wolsfeld: Einigkeit spart Zeit und Geld

Wolsfeld · Es gibt sie offenbar noch: die Baustellen, auf denen zügig gearbeitet wird, die am Ende nicht teurer sind als geplant und mit denen letztendlich alle zufrieden sind. In Wolsfeld scheint dies nach aktuellem Planungsstand zu gelingen. Dort ziehen bei der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt alle an einem Strang.

Wolsfeld. Baustellen vor der Haustür mag niemand besonders gern. Es gibt Lärm und Schmutz, und das eigene Grundstück ist nur schlecht zu erreichen. In Wolsfeld gibt es derzeit einige Anlieger, die von den Arbeiten an der Europastraße betroffen sind.
Dennoch herrscht in der Gemeinde mit rund 880 Einwohnern Frieden, und die Arbeiten gehen gut voran. Mehr noch: Wie Ralf Mayeres vom Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein sagt, haben sich die Anlieger mit der Bauplanung einverstanden erklärt und ziehen auch bei der Gestaltung mit. "Um in den Flächen neben der Straße ein Raumgefühl zu entwickeln, werden die gleichen Pflastersteine in der Rinne, im Gehweg und auf den Privatflächen verwendet", sagt Mayeres.
Koordinator vor Ort ist Paul Schäfer. Er ist vom Fach und hat früher bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm gearbeitet. Er ist Ansprechpartner für die Anwohner und die ausführenden Firmen und kümmert sich darum, dass alles reibungslos läuft. Er ist froh. "Die Anwohner ziehen mit", sagt er. Das hat unter anderem den Vorteil, dass ein Bebauungsplan, der Geld und Zeit kosten würde, nicht notwendig ist. "Es macht Spaß, wenn alle zufrieden sind", sagt der pensionierte Bauexperte.
Dass hier jetzt gebaut wird, hängt mit der Ortsumgehung zusammen (der TV berichtete mehrfach). Da jetzt nicht mehr die Autos alle durch den Ort mit rund 880 Einwohnern rollen, soll die Europastraße, die durch den Ort führt, zurückgebaut werden. Das heißt, die Straßenbreite wird von 7,50 auf 5,75 Meter reduziert. Die Gehwege werden von 1,20 auf 1,50 Meter verbreitert. Und damit bleibt noch Platz für Grünanlagen. Wie Ortsbürgermeister Heinz Junk sagt, werden die Grünflächen im Rahmen der Dorferneuerung zu rund 50 Prozent gefördert, was absolut eine Summe von 83 000 Euro ausmacht. Derzeit wird auch rund um die Kirche gearbeitet. Hier lag vorher eine wenig attraktive Schwarzdecke um das Gotteshaus herum. Auch hier gab es eine sehr gute Zusammenarbeit. Von den ersten Gesprächen und Planungen bis hin zur Ausführung vergingen nur wenige Wochen. Jetzt wird auch hier gepflastert, damit sich die Kirche harmonisch in das Straßenbild einfügt. Mit dem Ende der Bauarbeiten wird noch dieses Jahr gerechnet. noj
Extra

Knapp zwei Millionen Euro kostet der Rückbau der einstigen Bundesstraße einschließlich der Kanalarbeiten. 460 000 Euro übernimmt der Bund, 275 000 das Land. 530 000 Euro zahlen die Ortsgemeinde und Anlieger und 700 000 gehen zulasten der Verbandsgemeindewerke Bitburg-Land (alle Zahlen gerundet). Im Zuge des Projekts werden in der Europastraße die Kanäle erneuert.noj

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