"Ossis" entdecken das Bitburger Land

BITBURG. Gibt es in diesem Jahr erneut eine Rekordzahl von Touristen, die das Bitburger Land besuchen? Da ist die Bitburger Tourist-Information skeptisch. Aber: Der Herbst kann noch gut werden, und das neue Gästejournal weist rekordverdächtige Werte auf. Außerdem entdecken neuerdings viele Ostdeutsche die Eifel.

Frank Schaal, Leiter der Tourist-Information Bitburger Land, ist bester Dinge. "Die Erfolgsstory geht weiter", meldet er - und meint das frisch gedruckte neue Gäste-Journal, das unter seinem Arm klemmt und ab sofort auch in einer Auflage von 80 000 Exemplaren in allen Tourist-Informationsstellen und touristischen Betrieben zwischen Trier, Koblenz und Aachen ausliegt. Schaal, der das Blatt quasi im Alleingang erstellt, ist nicht wenig stolz auf die Winterausgabe seines 64-Seiten-Produkts, das Themen wie "Natur und Wandern", "Historisches und Orte", Radfahren in der Eifel", "Nürburgring" und "Weihnachtsmärkte" abdeckt. Sonderseiten widmen sich dem neuen Naturpark Eifel und der "EifelLand&Kulturroute", die durch die Südeifel führt. Schaal ergänzt selbstbewusst: "Es ist wohl einmalig in Deutschland, dass eine kommunale Tourismusorganisation ein touristisches Informationsmedium für die ganze Region herausgibt". Das genau tut nämlich die Tourist-Information Bitburger Land seit 1996 - und hat dabei ein Komplettangebot für die Großregion im Auge. Das erfordert Kooperation. Die klappt hervorragend - etwa mit der Stadt Trier."Im Journal ist die Eifel auch touristisch vereint"

Trier wirbt als Kooperationspartner im neuen Heft für die Landesgartenschau (LGS), die bis Ende Oktober läuft. Klar, dass auch auf der LGS das Gästejournal ausliegt. Das zweimal jährlich aufgelegte Journal hat seit 1996 seine Seitenzahl mehr als verdoppelt, die Auflage vervierfacht. Ausgedehnt hat sich auch das Verbreitungsgebiet: Neben ehemals nur der Südeifel sind nun auch Nord- und Ost- (Vulkan-) Eifel vertreten. Insofern ist das Blatt laut Schaal "das Projekt, in dem die Eifel auch touristisch vereint ist, also eine Plattform für die ganze Eifel". Mit seinen vielen Insider-Tipps - "vom Extrem-Mountainbiker bis zum Ornithologen" - ist das Heft laut Schaal "ausführlicher als jeder Reiseführer: Viele Gäste nehmen es sich bei der Abreise mit nach Hause - und kommen wieder." Was die Anzahl der Gäste angeht, die in diesem Jahr das Bitburger Land besuchen, so ist sie weniger rekordverdächtig. Schaal kann zurzeit nur eine subjektive Bilanz liefern: Die Zahlen vom Statistischen Landesamt stehen noch aus. Schaal: "Aufgrund des Wetters war die Saison teilweise ein bisschen durchwachsen. Wir haben viele zufriedene Betriebe, aber auch einige, die unzufrieden sind." Schaal weiter: "Seit Jahren haben wir immer wieder Besucher-Rekorde. Ob wir das diesmal erreichen, weiß ich nicht. So, wie sich der Herbst momentan anlässt, bin ich aber wieder zuversichtlich." Ähnlich äußerst sich Uschi Regh, Pressechefin der Eifel Tourismus GmbH, für die ganze Eifel. Die erste Hälfte der Saison sei zufriedenstellend bis gut verlaufen. Zu Beginn der Sommerferien habe es Hiobsbotschaften gegeben. Tenor: Die Leute kommen nicht. Regh: "Sowie das Wetter besser wurde, hat dann aber ein Trend zu total kurzfristigen Buchungen eingesetzt." Ergebnis: Weniger Übernachtungen, mehr Gäste. Für den Herbst sieht es eifelweit laut Regh "ganz gut aus". Ein Segment, das weiter boomt, ist nach übereinstimmenden Aussagen von Regh und Schaal der Urlaub auf dem Bauernhof. Und ein "nicht uninteressanter Markt" neuerdings Ostdeutschland. So beobachtet Schaal, dass sich dort zunehmend Interessenten via Internet kundig machen, um - auch angelockt von der Grenznähe zu Luxemburg und Belgien - das Bitburger Land zu erwandern, meist per Fahrrad. Hoteliers bestätigten dieses Interesse aus dem Osten: Diese Gäste seien zwar "preisorientierter", fühlten sich aber durchweg hier sehr wohl. Uschi Regh bestätigt: "Wir sichten auch Ostdeutsche, haben den Markt erkannt und unser Marketing entsprechend ausgelegt. So haben wir unseren Saisonstart vorverlegt und stellen unseren Katalog als Erstes in Ostdeutschland vor - nämlich auf der Leipziger Messe."

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