Otto Pankok: Der Maler, der sich vor den Nazis verstecken musste

Jünkerath/Kronenburg · Der Kulturkreis Obere Kyll lädt wieder zum Kinoabend ins Haus für Lehrerfortbildung Kronenburg ein. Damit setzt man die Reihe mit Filmen des Kronenburger Regisseurs Dietrich Schubert fort. Auf dem Programm diesmal: Schuberts Dokumentation über den Maler Otto Pankok und dessen Jahre in der Eifel.

Jünkerath/Kronenburg. Zum zweiten Mal zeigt der Kulturkreis Obere Kyll einen Film des Regisseurs und Autors Dietrich Schubert, der seit vielen Jahren in Kronenburg lebt, diesmal während der 19. Kronenburger Kunst- und Kulturtage am zweiten Septemberwochenende.
Zu sehen ist Schuberts Dokumentation über den Maler Otto Pankok und dessen Zeit in der Eifel während der 1940er Jahre. Otto Pankok (1893 bis 1966) zählt zu den vielen von den Nationalsozialisten als "entartet" diffamierten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Mehr als fünfzig seiner Werke wurden aus den Museen entfernt und vernichtet.
Um den Nachstellungen der Gestapo zu entgehen und unbeobachtet arbeiten zu können, zog Pankok sich immer öfter aufs Land zurück. Bei einem Aufenthalt in Iversheim in der Eifel 1941 machte ihn der Schriftsteller Jakob Kneip auf ein Haus im nahe gelegenen Ort Pesch aufmerksam. Mit Frau und Tochter kam Otto Pankok im September 1942 dort an.
Im Mittelpunkt des Films, so heißt es in der Ankündigung, "steht der bisher weitgehend unbekannte Lebensabschnitt 1942 bis 1946, den der vom NS-Regime bedrohte und unter Beobachtung der Gestapo stehende Künstler im Eifelort Pesch verbrachte. Eva Pankok, seine Tochter, und Zeitzeugen aus Pesch erinnern sich."
Trotz aller Verbote habe Pankok auch in der Eifel weitergemalt und seine Bilder unter der Bühne eines Gasthauses versteckt. So entstanden fast 500 Kohlezeichnungen, darunter viele Bilder für den Zyklus "Jüdisches Schicksal", eine Anklage gegen das NS-Regime.
Der unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Dietrich Schubert, 1940 in Görlitz geboren, hat mehr als 70 Filme für Fernsehen und Kino gemacht, viele gemeinsam mit seiner Frau Katharina, Dramaturgin und erfolgreiche Buchautorin.
Termin: Samstag 13. September, 20 Uhr, im Haus für Lehrerfortbildung. Im Anschluss besteht wieder die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Regisseur.
Karten kosten acht Euro im Vorverkauf (Abendkasse 10 Euro) und sind erhältlich in der Marien-Apotheke, Jünkerath, im Schuhhaus Dederichs und im Kunsthaus Nordtor (beide Kronenburg). Kartenreservierungen unter der Telefonnummer 06557/92070. red/fpl

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