Flugplatz Bitburg Klein, aber sein: Bernd Pohl ist Herr des Flugplatzes

Bitburg · Der Bitburger Flugplatz ist nach der Luftnummer des Luxemburger Projektentwicklers Frank Lamparski, dem ein Passagier- und Frachtflughafen vorschwebte, auf realistischem Boden angekommen. Die Sache mit dem 400-Millionen-Euro-Ausbau ist längst gegessen. Übriggeblieben ist bis zuletzt die Flugplatz GmbH, die seit 2013 komplett in privater Hand ist und die Infrastruktur mit Landebahn, Rollfeldern und Tower weiter genutzt hat. Nun ist auch diese Gesellschaft Geschichte. Schluss mit der Fliegerei ist deshalb noch lange nicht.

 Das ist Bernd Pohl, der neue Chef vom Bitburger Flugplatz.

Das ist Bernd Pohl, der neue Chef vom Bitburger Flugplatz.

Foto: TV/Dagmar Schommer

Was aus dem Bitburger Flugplatz werden soll, fasst Bernd Pohl in Kürze so zusammen: „Ein kleiner Sport- und Freizeitflugplatz.“ Mit seiner Bit-Air-Flug GmbH hat Pohl knapp 40 Hektar des insgesamt rund 200 Hektar großen Areals rund um die Landebahn vom Bund gepachtet. Er verkleinert den Flugplatz und will nur noch 1200 der mehr als 3000 Meter langen Landebahn nutzen. Sein Ziel: Aus dem Verkehrslandeplatz soll ein Sonderlandeplatz werden.

Das hat Pohl gestern in einer Sitzung des Zweckverbands Flugplatz vorgestellt. Konkret bedeutet das: Künftig können Piloten in Bitburg nicht mehr erwarten, dass der Tower ständig besetzt ist, sondern wer hier landen will, muss sich ankündigen und fragen, ob der Flugplatz offen ist. Das spart Zeit und Personal.

Rund 700 000 bis eine Million Euro will Pohl investieren. „Ich brauche zwei Hallen, um Flugzeuge unterzustellen und die Landebahn muss neu markiert werden“, sagt der neue Chef am Tower. Der Tower gehört übrigens immer noch der Flugplatz GmbH, die sich aber sonst komplett aus dem Geschäft herausgezogen hat.

Von einem Ausbau zum Passagier- und Frachtflughafen, der einst dem Luxemburger Frank Lamparski vorschwebte, ist keine Rede mehr. Nach dieser Luftnummer ist Bitburg auf dem Boden der Tatsachen gelandet. „Hier wird es gar nicht mehr möglich sein, ein großes Flugzeug runterzuholen“, sagt Pohl. Protest gab es im Zweckverband nicht. Seit die Stadt Bitburg und der Eifelkreis aus der Flugplatz GmbH ausgestiegen sind, ist die Gesellschaft ohnehin komplett in privater Hand. Mit der Bundesanstalt für Immobilien hat Pohl einen Pachtvertrag für fünf Jahre – mit Option auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre. Auch die Fluggenehmigung wurde seiner Bit-Air-Flug GmbH übertragen.

Was aus dem Rest des Geländes werden soll, ist offen. Der Zweckverband hat 40 000 Euro für eine Studie bereitgestellt. Es gilt zu klären, welche Flächen aus Gründen des Naturschutzes gar nicht mehr genutzt werden können. Während in Bitburg viel über die Fliegerei gestritten wurde, haben sich am Rande der Landebahn Biotope mit seltenen Tier- und Pflanzenarten gebildet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort