Parken wie Gott in Bitburg

Nach einer solchen Parkplatzsituation wie in Bitburg würden sich viele Städte die Finger lecken. Rund 2000 Parkmöglichkeiten bieten sich Autofahrern in der Innenstadt an. In die Röhre schaut die Stadt als Betreiber der Parkhäuser: Dorthin zieht es nur wenige Automobilisten.

 Viel Platz gibt es auf Bitburgs Parkplätzen. TV-Foto: David Zapp

Viel Platz gibt es auf Bitburgs Parkplätzen. TV-Foto: David Zapp

Bitburg. In Städten gleicht die Suche für Autofahrer nach einem Parkplatz oft der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. In Bitburg hingegen stehen Autofahrern 2000 Parkmöglichkeiten in der Innenstadt zur Auswahl - ob kostenlos, gebührenpflichtig, überdacht oder unter freiem Himmel: Parken wie Gott in Bitburg. Expeditionen auf der Suche nach einem Parkplatz sind in der Bierstadt nicht angesagt.

"Wer in Bitburg sucht, der findet schnell einen Parkplatz. Das ist wesentlich entspannter als in Trier", sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt Bitburg und fügt hinzu, dass "die Parkplatzsituation in Bitburg sehr gut ist." Das freut die Autofahrer. Doch in den Jubel mischt sich auch ein wenig Trübnis. Denn die Parkhäuser der Stadt Bitburg bestechen mit weitgehend freien Plätzen. Nur eines der drei Parkhäuser ist gut ausgelastet: Im Parkhaus Annenhof ist immer etwas los. Die Nähe zur Marienhaus-Klinik Bitburg trägt maßgeblich dazu bei. Parkhaus Neuerburger Straße: "Da herrscht immer gähnende Leere", sagt Rolf Heckemanns von den Bitburger Stadtwerken. Das sieht Werner Krämer anders. "Vor zwei Jahren hat man da im Erdgeschoss immer einen Parkplatz bekommen. Heute muss man auch mal mit Parkdeck eins und zwei vorliebnehmen." Auch das Parkhaus am ZOB wird nur stiefmütterlich von Bitburgs Automobilisten behandelt. "Da parkt niemand, weil es eine Tiefgarage ist", sagt Heckemanns lapidar.

Fakt ist: Das kostenlose Parken auf dem Beda-Platz ist eine unschlagbare Konkurrenz für die Parkhäuser. Die sind zwar günstig, doch die wenigen Meter Fußmarsch möchten viele Leute nicht inkaufnehmen. "Viele Leute erwarten, dass sie mit ihrem Wagen direkt in den Supermarkt fahren können", sagt Heckemanns. Diese "Drive-in-Mentalität" stehe den Parkhäusern im Wege.

Für die Stadt Bitburg bedeuten die drei Parkhäuser ein Minusgeschäft. Rund 310 000 Euro zahlt die Stadt für den Unterhalt drauf. Zudem bedarf die Betonsubstanz des Parkhauses Annenhof noch in diesem Jahr einer Sanierung. Kostenpunkt: rund 80 000 Euro.

Viel genutzt wird das Tagesticket (2,50 pro Tageskarte) für den Parkplatz am Alten Gymnasium. "Das wird mittlerweile gut angenommen. Der Parkplatz ist fast immer voll", sagt Krämer. Die große Skepsis, das relativ neue Konzept werde nicht angenommen, habe sich nicht bewahrheitet. Was mit dem Parkplatzangebot am Postgelände passieren soll, ist noch nicht gänzlich klar. Sicher ist, dass die oberirdischen Parkplätze wegfallen. Eine Tiefgarage soll stattdessen die fehlenden Parkplätze ersetzen.

Extra: Parken in Bitburg: 948 gebührenfreie Parkplätze gibt es in Bitburgs Kernstadt, davon 321 ohne zeitliche Begrenzung. Bei den übrigen Plätzen ist die Parkdauer zeitlich begrenzt, von einer bis zu drei Stunden. 185 gebührenpflichtige Parkplätze bietet Bitburgs Kernstadt an. Auch dort ist die Verweildauer von einer Stunde bis auf drei Stunden begrenzt. (zad)

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