Passage soll den Blick freimachen

Vorstoß in Sachen Stadtentwicklung: Mit dem Einkaufszentrum "Bit-Galerie" könnte der Beda-Platz stärker an die Fußgängerzone angebunden werden. Nach der Idee von Projektentwickler Stefan Kutscheid entstünde dann eine Passage vom Beda-Platz zum Hotel "Plein", das für das Projekt weichen müsste.

Bitburg. "Wenn man sich das Hotel Plein wegdenkt, kann man vom Postplatz auf den Beda-Platz blicken", sagt Stefan Kutscheid. Eine Perspektive, die den Projektentwickler reizt und auf die Idee zu einer Einkaufs-Passage "Bit-Galerie" brachte. Schließlich ließe sich durch eine Passage nicht nur der Beda-Platz besser an die Fußgängerzone anbinden, sondern auch der Postplatz würde mit der "Verlängerung" Richtung Beda-Platz stärker ins Zentrum der Kernstadt rücken. Die "Bit-Galerie" soll im Sinne einer Passage sowohl vom Beda-Platz wie auch vom Karenweg aus Eingänge bekommen.

Das Projekt befindet sich noch im Stadium einer Idee, es gibt Skizzen für die Nutzung des knapp 7000 Quadratmeter großen Areals an der Ecke Bedastraße/Karenweg, wo derzeit noch Bauernmarkthalle und Hotel Plein stehen. "Kürzlich konnten wir uns mit der Besitzerin des Hotels auf eine Zeitperspektive einigen", sagt Kutscheid. Ende 2010 könnte das Hotel zum Abriss frei werden.

"C&A" als Zugpferd für Bit-Galerie im Visier

 Das Hotel Plein am Karenweg müsste der „Bit-Galerie“ weichen.TV-Foto: Dagmar Schommer

Das Hotel Plein am Karenweg müsste der „Bit-Galerie“ weichen.TV-Foto: Dagmar Schommer



Auch mit Anrainern, wie etwa einer Bäckerei oder der Apotheke am Karenweg, hat Kutscheid bereits gesprochen: "Die stehen der Idee aufgeschlossen gegenüber und können sich vorstellen, von der Galerie zu profitieren." Auch der Ältestenrat hätte den Vorstoß, hinter dem als Investor ein wohlhabender Bitburger steht, begrüßt.

Gedacht ist an eine Verkaufsfläche von 6500 bis 8000 Quadratmetern. Als Mieter könnte sich Kutscheid "C&A", Promarkt sowie diverse Marken-Shops vorstellen. "Es soll was Hochwertiges werden", sagt Kutscheid. Konkurrenz durch das Geschäftshaus, das die Firma Luxbauhaus am Beda-Platz plant (der TV berichtete) oder durch die Entwicklung des Postplatzes, für den ebenfalls eine Kombination aus Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistung und Wohnen im Gespräch ist, sieht er nicht: "Postplatz und Bit-Galerie könnten sich gegenseitig befruchten", findet Kutscheid. Und im Gegensatz zum Geschäftshaus, das auf dem Schotterparkplatz Richtung Gartenstraße geplant, denkt Kutscheid für die "Bit-Galerie" nicht an Wohnen, und Dienstleistung und auch großflächiger Lebensmittelhandel ist nicht vorgesehen.

Konkurrenz ist die Idee eher für das am Rautenberg geplante Fachmarkt-Zentrum. Schließlich sind auch für dieses Projekt "C&A" sowie Promarkt als Ankermieter im Gespräch. "Wir sehen im städtebaulichen Potenzial am Beda-Platz eine wesentlich größere Chance ein bestimmtes Handels-Sortiment anzusiedeln", sagt Kutscheid und ergänzt: "Dann müsste man sich am Rautenberg auf großflächigen Lebensmittelhandel, Hotel-Betrieb, Fitness-Center und mehr beschränken."

Leser-Echo: Was ist Ihre Meinung zur Einkaufs-Passage "Bit-Galerie": Sinnvoll oder ein angesichts von Rautenberg-Zentrum und Postplatz-Entwicklung aussichtsloses Projekt? Mailen Sie uns in wenigen Sätzen an eifel-echo@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen).

Meinung

Es kann nur einen geben

Die Luft wird dünn für das seit Jahren am Rautenberg geplante Fachmarkt-Zentrum. Die "Bit-Galerie" könnte nicht nur eine der unattraktiven Lücken am Beda-Platz schließen, sondern hat auch städtebaulich Sinn. Mehr Sinn als das Rautenberg-Zentrum, das die Innenstadt weniger belebt als eine Einkaufs-Passage, die die Fußgängerzone gen Süden verlängert. Interessant bei der Debatte um die verschiedenen Einkaufs-Zentren, die in Bitburg geplant werden, ist, dass immer wieder "C&A" als Zugpferd genannt wird - am Rautenberg, am Postplatz, am Rathausplatz und nun auch am Beda-Platz. Dabei wird nur einer der Standorte das Rennen machen, was manch ein Projekt, das vergeblich auf den "C&A"-Magneten setzt, in Bedrängnis bringt. Zumal die Projekte teils um ähnliche Marken- und weitere Shops konkurrieren. Am Ende reduziert sich auf diese Weise die Zahl der Geschäftshäuser, Passagen und "Zentren" wieder von selbst. d.schommer@volksfreund.de

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