Passive Sterbehilfe

Das bevorstehende Aus für das St. Josef-Krankenhaus ist ein schwerer Schlag für das Neuerburger Land und darüber hinaus. Die Patienten werden zum Teil erheblich weitere Wege in Kauf nehmen müssen, wenn sie nach Bitburg, Prüm oder Trier ausweichen.

Völlig überraschend kommt die Nachricht jedoch nicht. Die Entwicklung hat sich seit Jahren abgezeichnet. Die Klinikleitung hatte zurecht auf Beschönigungen der schlechten Lage verzichtet. Im Nachhinein betrachtet war die Fusion mit Bitburg nicht mehr als eine lebensverlängernde Maßnahme. Die neue Gesetzgebung mit Fallpauschalen und dem Trend zu ambulanten Operationen ließ dem Standort langfristig keine Überlebenschance. Dass der Träger bald die Maschinen abstellt, ist nur die letzte Konsequenz des offenbar Unabwendbaren - eine Art passive Sterbehilfe. Nach dem ersten Schock zählen die Perspektiven für Arbeitsplätze und Infrastruktur. Das Konzept ist mutig, macht aber auch Mut. m.hormes@volksfreund.de

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