Prüm. Ein schneller Zugang zum Internet ist derzeit immer noch in vielen Gemeinden in der Verbandsgemeinde Prüm ein frommer Wunsch. Wirklich gut ist der Zugang nur in den Orten mit eigenen Vorwahlen - Prüm, Olzheim, Schönecken, Bleialf, Pronsfeld und Büdesheim. Je weiter die Dörfer jedoch von diesen Zentren entfernt liegen, desto langsamer ist der Internetzugang.

Nachdem schon mehrfach Initiativen angekündigt worden sind, könnte nun tatsächlich Bewegung in den stockenden Ausbau kommen. In Weinsheim wird die Gemeinde samt dem großen Gewerbegebiet im kommenden Jahr mit einem Glasfaseranschluss versorgt. Das hat Aloysisus Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, mitgeteilt.
Der Ortsteil Gondelsheim soll über eine LTE-Funkverbindung (siehe Extra) einen besseren Internetzugang erhalten. Auch in Schönecken soll das LTE-Netz ausgebaut werden. Außerdem wird geprüft, ob der Sendemast auf dem Schwarzen Mann mit der LTE-Technik ausgestattet werden kann, wovon vor allem Sellerich profitieren würde.
Grundsätzlich würde sich diese Funktechnik besonders im eher dünn besiedelten deutsch-belgisch-luxemburgischen Grenzgebiet anbieten. Doch um Frequenzstörungen zu vermeiden, sollen sie nicht in einen 20 Kilometer breiten Korridor entlang der Grenze strahlen. "Gerade in diesem teilweise zersiedelten Bereich, der durch Glasfaserkabel nicht zu erreichen ist, würde diese Technik weiterhelfen", heißt es vonseiten der Prümer VG-Verwaltung.
Ebenfalls gute Nachrichten gibt es für die Gemeinde Gondenbrett. Dort wurde im Zuge des Straßenausbaus ein Leerrohr von der B 265 in den Ort verlegt, in das nun die Telekom ein Glasfaserkabel einziehen wird, wie die Verbandsgemeinde Prüm mitteilt.
Die neue Verbindung soll auch im Ortsteil Wascheid bemerkbar sein und Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens zwei Megabyte pro Sekunde ermöglichen.
Offenbar gibt es darüber hinaus Überlegungen für ein Großprojekt: Nach Informationen der VG Prüm hat ein privater Investor Interesse, entlang der A 60 eine neue Glasfaserleitung zu verlegen. Das würde für alle Gemeinden entlang der Autobahn die Chance eröffnen, sich an diese Leitung anzuklemmen. Doch ob und wann dieses Projekt umgesetzt wird, ist derzeit noch nicht absehbar.
Extra

LTE (Long Term Evolution) ist die vierte Mobilfunkgeneration. Der Ausbau ist günstiger als Glasfaser, kann bestehende Funkmasten nutzen und hat eine Reichweite von bis zu zehn Kilometern. Mit einem Standort kann eine große Fläche versorgt werden, was die vErsorung im ländlichen Raum wirtschaftlich macht. sts